Bundesliga 2005/2006 - 14. Spieltag - Sa., 26.11.2005 - 15:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Monaco-Trip gut verdaut

Ausgezeichneter Ersatz für Stamm-Keeper Wächter: Sascha Kirschstein

Ausgezeichneter Ersatz für Stamm-Keeper Wächter: Sascha Kirschstein

Ausgezeichneter Ersatz für Stamm-Keeper Wächter: Sascha Kirschstein

Gerade einmal 41 Stunden zuvor hatte der HSV in Monaco beim 0:2 ein kräfteraubendes Match absolviert, doch nach einem zwischenzeitigen Gang ins Wellness-Center am Freitag in Köln und einer ökonomischen Spielweise in der BayArena waren die Hanseaten wieder guter Dinge.

In der ersten Viertelstunde war Offensivfußball angesagt. Nicht nur die ausgeruhte Werkself spielte forsch nach vorne, sondern auch der strapazierte Gast mischte angriffstechnisch eifrig mit. Berbatov platzierte nach fünf Minuten einen Kopfball an den Pfosten und Wächter-Ersatz Kirschstein musste blitzartig abtauchen, um den Nachsetzer von Juan kurz vor der Torlinie in den Griff zu bekommen. Neben einer weiteren Möglichkeit für Berbatov (13., abgeblockt) hatte auch der HSV zwei interessante Annäherungen zu bieten, doch Barbarez & Kollegen verpatzten die Abschlüsse. Allmählich richtete sich Hamburg allerdings immer defensiver ein, überließ Bayer die Vorherrschaft, geriet aber kaum in ernsthafte Gefahr, denn die Kreativabteilung der Gastgeber (ohne Schneider) verstand es kaum, ihre Spitzen in Szene zu setzen. Barnetta sorgte bestenfalls mit einem Distanzschuss kurz vor der Pause für Furore, doch es war eher ein Versuch, bei dem sich nur Kirschstein auszeichnen durfte.

Das Spiel hatte im Verlauf der ersten Halbzeit reichlich an Tempo und Spielfreude eingebüßt. Nach dem Seitenwechsel wurde jedoch wieder Dampf gemacht, denn die beiden im Mittelfeld recht ballsicheren Teams wurden auch vorne wieder mutiger. Echte Einschussmöglichkeiten hatte aber wieder nur Bayer, doch Gelegenheiten für Atouba und Castro zischten nur Zentimeter am Kasten von Kirschstein vorbei, oder der Keeper zeichnete sich, wie gegen Barnetta (46.), erneut aus. Das Feuer der Partie kochte allerdings nach gut 15 Minuten im zweiten Durchgang wieder auf Sparflamme. Beide Teams wussten um die Gefährlichkeit ihres Gegners und spielten eher die sichere Kugel. Trotz der Vorgeschichte war der HSV in der Schlussphase wieder aktiver. Belohnt wurden diese Bemühungen durch den Treffer des Tages. Barbarez hatte sich an Juan vorbeigewunden, abgezogen und Jarolim schob den Ball nach der zu kurzen Abwehr von Torwart Butt aus ca. fünf Metern über die Torlinie (82.). In den letzten Minuten vereitelte Kirschstein den Ausgleich durch feine Paraden gegen Lazovic und Barnetta, so dass der HSV mit einem Dreier die Heimfahrt antrat und sich als erster FC Bayern-Verfolger auf Rang zwei vorschob.

Ulrich Merk

Handkuss an die Frau Gemahlin!

— Toni Polster nach einem Platzverweis zum Schiedsrichter.