Bundesliga 2005/2006 - 15. Spieltag - Sa., 03.12.2005 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 1 : 0

Schlimme Begleiterscheinungen

Schoss sein erstes Bundesligator: Atouba

Schoss sein erstes Bundesligator: Atouba

Schoss sein erstes Bundesligator: Atouba

Der kaum gefährdete HSV-Erfolg stand im Schatten einiger unschöner Ereignisse, die die Gemüter erregten. Die Hauptrollen spielten dabei die Spieler Rafael van der Vaart, Alexander Laas und Alpay Özalan.

Per Forechecking machten die Kölner es dem Favoriten zu Beginn überaus schwer, in ein fruchtbares Aufbauspiel zu gelangen. Nach vorne blieben die Geißböcke zwar ohne Durchschlagskraft, doch immerhin blieb auch der HSV im Angriff (Ausnahme: ein van der Vaart-Freistoß, 11.) nahezu ohne Wirkung. Van der Vaart blieb eh nicht lange auf dem Feld, denn nach 17 Minuten musste er, am Knöchel böse angeschlagen, seinen Platz für Nachwuchsmann Alexander Laas räumen. Dieser Wechsel machte das HSV-Spiel nicht besser, auch wenn eine Einschussmöglichkeit für Trochowski nach 25 Spielminuten heraussprang, die jedoch im letzten Moment von Sinkiewicz unterbunden wurde. Natürlich war Hamburg technisch klar im Vorteil, doch am Strafraum der Gäste war meist Endstation. Auch die Konter der Kölner wurden kaum ausgespielt, da Podolski und Szabics in vorderster Front abgemeldet waren, so dass die Partie eher freudlos vor sich hin dümpelte. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel dann doch die Führung der inzwischen klar feldüberlegenen Hausherren. Alpay hatte einen Barbarez-Pass genau vor die linke Klatsche des aufgerückten Atoubas abgelenkt, der mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck Schlussmann Wessels überwand.

Das Spiel des HSV lief nach dem Wiederanpfiff wesentlich flotter nach vorne. Das 2:0 lag nicht nur in der Luft, sondern fiel auch alsbald. Beinlichs Eckstoß verlängerte Barbarez parallel zur Torlinie in den Torraum, wo Benjamin Lauths Grätsche zum zweiten Treffer rechtzeitig ausgefahren wurde (54.). Die jubelnde Spielertraube in der Nähe der rechten Eckfahne wurde dann von einem aus dem Kölner Fan-Block geworfenen Trommelstock getroffen. Laas ging mit einer blutenden Platzwunde zu Boden, konnte aber nach einigen Minuten wieder mitmischen. In dieser Zeit mit zehn Hamburgern trafen die Kölner zum 1:2-Anschluss. Der Ex-HSVer Schlicke stieg nach einem Podolski-Freistoß höher als van Buyten und köpfte unhaltbar ein (58.). Nun wollte Köln mehr, lief aber in den Spiel entscheidenden Konter der Gastgeber. Einen weiten Schlag in die Spitze von Beinlich auf Barbarez nutzte der Bosnier zum Kopfballheber ins verlassene Tor, denn der herauslaufende Wessels war zu spät aus seinem Kasten gestartet (73.). Diesen Vorsprung über die Zeit zu schaukeln, war dann nicht mehr das größte Problem der Hamburger an diesem Spieltag. TV-Aufnahmen zeigten später noch eine vom Schiedsrichter-Gespann nicht entdeckte Tätlichkeit Alpays, der Demel per Ellenbogencheck hinterlistig angegangen war. Die DFL-Gerichtsbarkeit deutete bereits nach Spielende Tatendrang an.

Ulrich Merk

In der 2. Bundesliga war es aufputschend für mich wie sieben Tassen Kaffee, in der Bundesliga sind es mindestens elf.

— Cristian Gamboa, VfL Bochum, beschreibt das Gefühl, in der Bundesliga zu spielen...