Bundesliga 2005/2006 - 15. Spieltag - So., 04.12.2005 - 17:30 Uhr
5:1
HZ - 3 : 1

Wolfsburg ein Trümmerhaufen

Nicht in den Griff zu kriegen: Michael Thurk

Nicht in den Griff zu kriegen: Michael Thurk

Nicht in den Griff zu kriegen: Michael Thurk

Heißer Tanz am Bruchweg. Beide Teams schenkten sich keinen Meter und gingen grenzwertig hart miteinander um. Mainz aber konnte auch spielerisch überzeugen und erspielte sich Chance um Chance. Gegen immer schwächere Wolfsburger wäre am Ende sogar noch mehr drin gewesen.

Holger Fach musste ein Zeichen setzen und ließ Karhan und Sarpei draußen, brachte dafür Lamprecht und Fischer. Mainz dagegen mit nur einer Änderung, für Pekovic stand Gerber von Beginn an auf dem Feld. Keine zwei Minuten waren vorbei, da lagen die Gäste schon hinten. Quiroga lief Auer einen Meter vor dem Strafraum in die Beine. Schiri Wack hielt noch Rücksprache mit dem Kollegen, zeigte aber trotzdem auf den Punkt. Thurk nahm das Geschenk an und brachte Mainz in Führung. Doch der Jubel war noch nicht verebbt, da kam Wolfsburgs Antwort. Ein Pass von Menseguez schnellte in Richtung Wache. Noveski wollte vor Marlet abschirmen, kam dabei aber ins Straucheln und flog in seinen Torwart hinein und Klimowicz hatte keine Mühe mehr, ins leere Tor einzuschieben (3.). Was folgte, waren viele überharte Aktionen, vor allem die Wolfsburger wurden immer ruppiger, waren zu diesem Zeitpunkt aber das bessere Team. Erst als das Feuer raus war, nahm Mainz wieder das Heft in die Hand, drängte nun immer beharrlicher auf den Wolfsburger Kasten. Thurk semmelte noch aussichtsreich vorbei (35.), doch eine Minute später war die Kugel drin. Ruman mit hübschem Flankenwechsel auf Auer, der nahm kurz an und schoss stramm ins lange Eck. Wolfsburg stand jetzt völlig neben sich und langte wieder gut hin. Ein nächster Freistoß brachte das Leder zu Ruman, der zog vom Strafraumeck ab und traf (45.). Völlig verdient ging Mainz mit einem 3:1 in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte verlief noch einseitiger. Der Ägypter Zidan schoss gleich mal aus 30 Metern drauf, und denkbar knapp rauschte die Kugel vorbei (46.). Fünf Minuten später hatte er mehr Glück. Mit einem Wolfsburger Abwehrbein spielte er Doppelpass und kam plötzlich frei zum Schuss. Aus 16 Metern zog er ab und ließ Jentzsch nicht gut aussehen. Damit war der Käse geschnitten. Mainz hatte noch Chancen für drei Spiele, allein Auer versiebte mehrfach aussichtsreich. Doch auch Wolfsburg kam noch zu Möglichkeiten und hätte durch Klimowicz noch zweimal verkürzen können. Als dann jedoch Tskitishvili wegen Ballwegschlagens runter flog (61.), ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Thurk traf schließlich noch ein zweites Mal und machte das Debakel perfekt (77.). Auch in der Höhe verdient, fertigte Mainz die Wölfe ab, Wolfsburgs Auftritt war zum dritten Mal in Folge desolat.

Maik Großmann

Leverkusen ist ein Loch gefallen. Und das Zentimeter vor dem rettenden Ziel. Trost gibt es jetzt so oder so nicht mehr. Wenn einem das Wasser in die Augen steigt, wird es feucht-bewegt.

— Werner Hansch beim Saisonfinale 2000, Unterhaching gegen Bayer Leverkusen (2:0)