Bundesliga 2005/2006 - 16. Spieltag - Sa., 10.12.2005 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Auch ohne Meier keine Feier

Seine Tore halten den MSV am Leben: Abdelaziz Ahanfouf

Seine Tore halten den MSV am Leben: Abdelaziz Ahanfouf

Seine Tore halten den MSV am Leben: Abdelaziz Ahanfouf

Die seit Ende Oktober sieglosen Teams aus Duisburg und Bielefeld blieben ihrer Linie auch im direkten Duell treu. Den Zebras gelang unter Interimscoach Heiko Scholz kein entscheidender Schritt aus dem Tabellenkeller. Die Arminia hätte mit einem Sieg das Polster auf die Abstiegsplätze vergrößern können.

Im ersten Spiel nach der spektakulären Köpfung von Trainer Norbert Meier startete der MSV extrem druckvoll. Bielefeld erwartete die wilden Zebras tief gestaffelt, ließ aber zunächst die nötige Stabilität in der Defensive vermissen. So durfte Ahanfouf einen Sololauf mit einem Pfostenschuss abschließen (4.). Beim zweiten Versuch verfehlte der Marokkaner das Ziel schon etwas deutlicher (10.). Die in der Anfangsphase klar dominierenden Hausherren ließen mit zunehmender Spielzeit die Genauigkeit im Abspiel vermissen, wodurch der DSC nach einer guten Viertelstunde besser ins Spiel kam. Die erste dicke Möglichkeit der Ostwestfalen hatte Zuma auf dem Fuß, der nach herrlichem Pass von Boakye Torhüter Koch aussteigen ließ, beim Abschluss jedoch nur das Außennetz traf (21.). Von der anfänglichen Euphorie der Duisburger war in dieser Phase nichts mehr zu spüren. Erst nach einer guten halben Stunde nahm das Spiel der Meidericher wieder Fahrt auf und prompt ergab sich durch Kurth eine weitere Großchance. Der Stürmer tauchte im Anschluss an einen Freistoß frei vor Hain auf, brachte die Kugel aber nicht am Arminen-Keeper vorbei (34.). In der Schlussphase der ersten Halbzeit gelang den insgesamt engagierteren Gastgebern schließlich der verdiente Führungstreffer. Ahanfouf behauptete sich im Luftkampf gegen Borges sowie Schuler und köpfte den Ball wuchtig aufs Tor. Hain riss zwar im letzten Moment noch die Fäuste hoch, vermochte damit den Einschlag jedoch nicht mehr zu verhindern (41.). Duisburg hatte nach starkem Beginn das Heft kurzfristig aus der Hand gegeben, um gegen Ende der ersten Hälfte entscheidend nachzulegen.

Die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit waren von großer Lethargie geprägt. Die Arminia konnte den Schalter nach dem Rückstand nicht umlegen. Diesmal erwarteten die Wedau-Städter den Gegner tief gestaffelt und wurden für diese passive Haltung sehr schnell bestraft. Auch wenn der Ausgleich aus heiterem Himmel fiel. Nach Zuspiel von Boakye nutzte Vata den ihm großzügig überlassenen Freiraum, um von der Strafraumgrenze fulminant einzuwinkeln (53.) Der Schock des Gegentores war bei der Heimelf groß, doch die Bielefelder setzten nicht entschlossen nach. Der MSV benötigte einige Minuten, um sich von dem unerwarteten Rückschlag zu erholen, ließ aber im Bemühen um die erneute Führung wiederholt das technische Rüstzeug vermissen. Eine sich anbahnende Schlussoffensive der Gastgeber wurde durch die Gelb-Rote Karte für Kurth vorzeitig gestoppt (67.). Der bereits verwarnte Stürmer mähte am eigenen Strafraum Pinto übermotiviert nieder. Fast wären die Westdeutschen dennoch als Sieger vom Platz gegangen, als die Bielefelder Hintermannschaft bei einem langen Ball im Tiefschlaf verharrte. Doch van Houdt setzte die Kugel frei vor Hain neben das Tor (76.). Auf der anderen Seite nutzten die Gäste ihre Überzahl nicht konsequent. Bis plötzlich Zuma kurz vor Schluss die große Möglichkeit zum Siegtreffer hatte. Aus 17 Metern schoss er den Ball scharf aufs Tor, doch Koch lenkte das Runde über den Umweg des Pfostens bravourös zur Ecke (83.). Die Ostwestfalen investierten jedoch zu wenig, um als Sieger den Platz zu verlassen. Der MSV holte in Unterzahl wenigstens einen Punkt. Am Ende waren dennoch beide Seiten unzufrieden.

Kai Endres

Wenn schon das Spiel nicht so interessant war, soll wenigstens die Pressekonferenz interessant sein.

— Ewald Lienen zu Wortspielen mit seinem Trainerkollegen Wolfgang Wolf