Keine Schwächen der Führenden

Kam während seiner 13 Einsätze auf 16 Treffer: Miroslav Klose
Das Führungsquartett der Liga gewann seine Spiele, was eine Sechs-Punkte-Lücke zum Verfolgerfeld, beginnend bei Hertha, bewirkte. "Maskenmann" Miro Klose baute mit einem Doppelpack seine führende Position unter den Goalgettern aus. S04-Trainer Ralf Rangnick wurde freigestellt.

Mühsamer als allgemein erwartet gestaltete sich die vorzeitige Sicherung der Herbstmeisterschaft für den FC Bayern. Die beim Tabellenführer als Schlusslicht angetretenen Lauterer verkauften sich besser, als es der Tabellenstand hergab. Unterm Strich festigte die 1:2-Niederlage der Pfälzer ihren Platz am Tabellenende, aber Trainer Wolfgang Wolf konnte nicht zu Unrecht festhalten: "Wir haben den Fans heute gezeigt, dass wir noch leben." Gleiches galt natürlich auch für den MSV Duisburg, der, nachdem Trainer Norbert Meier wegen seiner Kopfstoß-Geschichte suspendiert worden war, interimsweise von Heiko Scholz betreut wurde, einen Zähler gegen Arminia Bielefeld holte. "Ein Kompliment an den MSV Duisburg, der nach den Vorfällen der vergangenen Tage eine gute Moral bewiesen hat", lobte Gästecoach Thomas von Heesen den Zusammenhalt der Zebras. Der Punktgewinn seiner Elf war jedoch verdient. "Am Ende setzte sich die Klasse der Bremer durch", musste FC-Coach Uwe Rapolder anerkennen, der nach der 1:4-Heimpleite gegen Werder mit den Geißböcken erstmals in die Abstiegsränge rutschte. Seine "absolute Nottruppe" (Rapolder) kassierte zwei Tore in den letzten beiden Minuten. Zwei Treffer der Grün-Weißen konnte Miroslav Klose verbuchen, der sich im Torjägerranking (16 Treffer, der zweitplatzierte Smolarek traf 11 Mal) deutlich absetzte.

In der Tabelle konnten die Bremer sich jedoch nicht verbessern, da der Hamburger SV sich daheim mit 2:1 gegen Hertha durchsetzte, was angesichts der Überlegenheit der Hanseaten in den ersten 45 Minuten vollauf verdient war. Gegen zehn Berliner (Marcelinho sah Gelb-Rot) war es dann weniger doll, aber es reichte. Es war auch für Schalke-Coach Ralf Rangnick genug, was die seitens der Vereinsführung nur schwammig oder überhaupt nicht widersprochenen Spekulationen um seine Position bei den Königsblauen betraf. Am Tag vor dem Mainz-Spiel verkündete er, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Direkt vor dem Spiel, das S04 mit 1:0 gewann, absolvierte Rangnick, der von den Fans mit Transparenten und Applaus unterstützt wurde, eine "Ehrenrunde" in der Veltins-Arena, die ihm von der Vereinsspitze als "Unprofessionelles Verhalten" vorgehalten wurde. Am Montag kam es zur sofortigen Trennung. Schalkes Vier-Punkte-Rückstand zu Bremen blieb erhalten, aber die Differenz zu den Herthanern erhöhte sich auf sechs Zähler. In einem flotten Spiel bezwang Eintracht Frankfurt den BVB mit 2:0, was dem Aufsteiger zu Platz elf, der bislang besten Saisonplatzierung, verhalf. Der VfL Wolfsburg indes erreichte mit Rang zwölf den Tiefpunkt; die 0:1-Niederlage gegen Stuttgart markierte zudem die erste Heimpleite der Saison. Dem Club reichte die 1:1-Punkteteilung gegen Leverkusen, um sich nach sieben Spieltagen in den Abstiegsrängen erstmals wieder auf einem Nichtabstiegsplatz niederzulassen (Rang 15). "Mit dem Unentschieden kann man leben", stellte Trainer Hans Meyer dann auch fest.

André Schulin

Bundesliga
- 16. Spieltag

Samstag, 10.12.2005
1:042'
1:152'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 19100 · Schiedsrichter: Michael Weiner
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:02'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 54100 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
0:162'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 23700 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:029'
1:145'
Frankenstadion (Nürnberg) · Zuschauer: 24900 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 47800 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
0:149'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 39200 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Sonntag, 11.12.2005
1:024'
1:134'
1:250'
1:389'
1:490'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 47000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:026'
1:139'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 66000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Immerhin haben wir die zweite Halbzeit gewonnen.

— Gernot Rohr