Im Keller nichts Neues

Preschte mit Leverkusen auf Rang fünf vor: Zweifachtorschütze Simon Rolfes
Die beiden Sonntagsspiele in Nürnberg und Hannover hoben den bis dahin enttäuschenden Torquotienten des Spieltags aus dem Keller. Die frustierende Bilanz der drei Kellerbewohner der Liga verbesserte sich allerdings auch am Sonntag nicht. Leverkusen kam nach dem vierten Dreier in Folge aus dem Schatten.

Ein weiterer Spieltag verstrich, der den drei Letztplatzierten der Tabelle nur Frust bereitete. Schlusslicht MSV Duisburg und Kaiserslautern gingen gänzlich leer aus, und den einen Sieg vor Augen habenden Kölnern entglitt der Dreier kurz vor Schluss. Den MSV Duisburg brachte ein unglückliches Eigentor Möhrles gegen den HSV auf die Verliererstraße. Mit nunmehr sieben Zählern Rückstand und einer miserablen Tordifferenz verkümmerte die letzte Hoffnung. Ein Treffer des eingewechselten Bajramovic hielt die Hoffnungen der Kölner am Boden, sich noch einmal an Platz 15 heranpirschen zu können. Nach dem Freistoßkracher Podolskis (45.) hegten die Rheinländer berechtigte Hoffnungen, die Veltins-Arena als Sieger zu verlassen, bis die Schalker sich einmal erfolgreich durchsetzten. Kaiserslauterns Trainer Wolfgang Wolf gratulierte seinem Ex-Verein, dem 1. FC Nürnberg, nach Lauterns 2:3-Niederlage im Frankenland zur mutmaßlichen Sicherung des Klassenerhalts. Seine eigene Truppe hatte jedoch eine abstiegskampfwürdige Leistung gezeigt (Club-Trainer Hans Meyer: "Kaiserslautern hat herzerfrischenden Fußball gezeigt. Unser Sieg ist insgesamt glücklich"), die eine Rettung noch möglich machte. Zumal die Konkurrenz auf der Stelle trat. Frankfurt und Mainz trennten sich torlos unentschieden, was dem Spielverlauf gerecht wurde, die Rhein-Main-Klubs jedoch auf morschem Untergrund beließ. Wolfsburgs Balanceakt am Rande der Abstiegsplätze blieb eine Gratwanderung. Die Niedersachsen machten das Beste aus der bedrohlichen Situation, gegen Bremen lange Zeit in Unterzahl (26., Rot für Quiroga) bestehen zu müssen und retteten einen Punkt.

Für Werder kam dieses Unentschieden einer Niederlage gleich; nur Schalkes Remis kam den Hanseaten entgegen. Mit dem 2:0-Sieg der Hamburger in Duisburg setzte sich nämlich der Rivale um Platz zwei deutlich ab. Auf die Bayern konnte die Dolltruppe allerdings keinen Boden gutmachen, der Tabellenführer bezwang Arminia Bielefeld daheim mit 2:0. Die im Laufe der Saison zumeist in der Bedeutungslosigkeit tingelnden Leverkusener packten mit ihrem vierten Sieg in Folge die Gelegenheit beim Schopfe, die Spielzeit doch noch mit einem Happy-End abschließen zu können. Bayers 2:1-Sieg gegen Mönchengladbach warf zudem einen bis dahin denkbaren UEFA-Cup-Konkurrenten aus dem Rennen (VfL-Coach Horst Köppel: "Jetzt hat sich der internationale Wettbewerb für uns natürlich erledigt"). Dass Hertha und der BVB sich remis trennten kam der Skibbe-Elf ebenso entgegen wie Stuttgarts 3:3 bei Hannover 96. Der VfB trug mit einer erfrischenden Offensivleistung viel zum rasanten Vergleich mit den Roten bei. 96-Coach Peter Neururer war mit seinem Team hoch zufrieden ("Obwohl wir 2:0 und 3:1 führten und eigentlich zwei Punkte verloren haben, hat mein Team paradoxerweise auch einen Punkt erkämpft"), ärgerte sich lediglich über Lalas Platzverweis (37., Gelb-Rot).

André Schulin

Bundesliga
- 30. Spieltag

Samstag, 15.04.2006
0:145'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:011'
2:184'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Babak Rafati
0:124'
Möhrle (ET)
0:230'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 28200 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 28000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
1:069'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Sonntag, 16.04.2006
1:013'
1:120'
1:248'
2:263'
3:287'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 47300 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
3:382'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 36300 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )

Ein betrunkener Zebec war besser als viele andere.

— Eintracht Braunschweigs Torhüter-Legende Bernd Franke über Ex-Coach Branko Zebec.