Heimniederlage des Ersten, Auswärtssieg des Letzten

Hatte mit den Kölnern Grund zum Jubeln: Lukas Podolski
Fast alle Spiele wurden waren von Schneefall begleitet, richtige Ausrutscher leisteten sich jedoch nur der FC Bayern und Hertha. Schalke rückte dem hanseatischen Duo Werder/HSV auf den Pelz, derweil Mönchengladbach auf Platz sechs hochkletterte.

"Mit diesem Sieg haben wir den dritten Platz verteidigt, um die Meisterschaft sollen sich andere Gedanken machen", bewies HSV-Coach Thomas Doll Realitätssinn nach einem denkwürdigen Ereignis: Die Spieler von der Waterkant hatten nach 24-jähriger Zurückhaltung die Bayern endlich mal wieder auswärts bezwungen. Von einer Zuspitzung im Titelkampf konnte angesichts von acht Zählern Rückstand dennoch keine Rede sein. Ein Sieg der Bremer in Leverkusen hätte die Grün-Weißen in eine ansatzweise diskutable Distanz zum Spitzenreiter aus München gebracht, doch der Spielverlauf in der BayArena gab das nicht her. Mit der 1:1-Punkteteilung waren die Bremer, die dank ihrer besseren Tordifferenz Zweiter vor dem HSV blieben, gut bedient. Die seit Wochen anhaltende hanseatische Rangelei um die Plätze zwei und drei könnte künftig gestört werden, denn aus der Tiefe des Westens robbte sich der FC Schalke bis auf zwei Punkte an die Nordklubs heran. Auch Hannover vermochte die Knappen nicht zu stoppen, deren Rückrundenbilanz mit fünf Siegen und zwei Remis nahezu makellos dasteht. Das abgeschlagene Feld der Anwärter um Platz fünf wurde erneut kräftig durcheinander gewirbelt, sehr zu Lasten von Hertha BSC. Trainer Falko Götz ("Mir fehlen die Worte") musste mit ansehen, wie seine glücklose Elf - zwei klasse Schüsse von Boateng prallten von den Torpfosten zurück ins Feld - Schlusslicht Köln mit 2:4 unterlag.

Den Domstädtern (bis dahin 18 Spiele ohne Sieg) fiel verständlicherweise eine Zentnerlast von den Schultern, wenngleich sich an der bedrohlichen Situation nichts änderte. Matchwinner war mit zwei Treffern und einem Assist der lange seiner Bestform hinterher laufende Lukas Podolski. Noch eine Spur erfolgreicher spielte Club-Stürmer Robert Vittek, der für alle drei Nürnberger Treffer gegen Duisburg haftbar gemacht werden kann. Das Team von Hans Meyer ("Die erste Halbzeit hat Spaß gemacht") gewann verdient und erweiterte seinen Abstand zu den Abstiegsrängen auf drei Zähler. Mainz reichte das 1:1-Remis in Dortmund nicht, Rang 16 zu verlassen. Immerhin war den nicht gerade mit Auswärtszählern gesegneten 05ern (Trainer Jürgen Klopp: "Wir nehmen den Punkt gerne mit") mal wieder ein Teilerfolg in der Fremde geglückt. BVB-Coach Bert van Marwick verhagelte der Endstand die Stimmung: "Ich bin unglaublich enttäuscht über das Ergebnis." Mit Spielweise und Ausbeute seiner Borussen zufrieden war Gladbachs Übungsleiter Horst Köppel (2:0 gegen Bielefeld). Die Fohlenelf machte drei Plätze gut und behauptete sich im Kreis der Platz-Fünf-Aspiranten.

André Schulin

Bundesliga
- 24. Spieltag

Samstag, 04.03.2006
0:153'
0:254'
1:375'
2:487'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 38900 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:08'
2:015'
3:086'
Frankenstadion (Nürnberg) · Zuschauer: 44000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 47200 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:116'
1:289'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:141'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:027'
1:153'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 66200 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Sonntag, 05.03.2006
0:158'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 26000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:034'
2:065'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 38000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
Dienstag, 07.03.2006
1:015'
1:190'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 30600 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Niemanden.

— Matthias Sammer auf die Frage in einem der beliebten Fragebögen, wen er denn gerne einmal kennen lernen würde.