Mit dem Punktgewinn zufrieden

Glich mit einem tollen Schuss aus: Bernd Schneider

Während der Club seine Heimschwäche weiter pflegte, denn auch gegen die Werkself gelang es nicht, den zweiten Sieg einzufahren, war die Skibbe-Elf froh, nach zwei Niederlagen den Abwärtstrend etwas abgefedert zu haben.

Das Nur-nicht-verlieren-Syndrom prägte weite Passagen der ersten knappen halben Stunde der Partie. Risiko wurde gescheut, das Zerstören des gegnerischen Aufbauspiels als oberste Maxime angesehen und im Zuspiel nahezu jede Fehlerquelle ausgelotet. Zwanzig Minuten vor der Halbzeit kam allerdings Leben in die Bude. Zuerst setzte Nürnberg die Zeichen. Polak vergab noch den Führungstreffer, doch als Wolf von der rechten Seite hoch in den 16er flankte, sprang Markus Schroth am höchsten und köpfte unterhaltbar für Torwart Butt zum 1:0 ins linke Eck (29.). Allerdings verletzte sich der Club-Angreifer bei dieser Aktion im Gesicht, zerrte sich zudem an den Adduktoren und kam nach der Pause nicht mehr zurück. Bayer wollte umgehend zurückschlagen, hatte auch eine Riesenchance durch Berbatov, doch erst als die Club-Deckung nach einem Eckball eine kleine Lücke ließ, klingelte es auch im Tor der Gastgeber. Juan hatte per Kopf auf Schneider zurückgelegt, der per sattem Spannschuss in der Nachspielzeit das Netz ausbeulte.

Was sich beide Teams zwischen dem Wiederanpfiff und den letzten zehn Minuten leisteten, war allerdings ganz schwach. Kein Tempo, unergiebiges Mittelfeldgeschiebe, keine Torchancen und unzählige kleine und größere Fouls machten das Zuschauen zur Tortur. In der Schlussphase hatte Kießling dann doch noch zwei gute Gelegenheiten, vielleicht den zweiten Heimsieg der Franken sicherzustellen. Einmal schoss der von Bayer umworbene Jungstürmer knapp am linken Pfosten vorbei, beim zweiten Versuch war Butt Endstation für den hoffnungsvollen Angreifer. Mit dem Punktgewinn konnten sich beide Trainer am Ende der Partie anfreunden - mit den gezeigten Leistungen bestimmt nicht.

Ulrich Merk