Bundesliga 2005/2006 - 17. Spieltag - Sa., 17.12.2005 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 0

Rekorde, Rekorde, Rekorde

Starkes Debüt als Innenverteidiger: Uwe Hünemeier

Starkes Debüt als Innenverteidiger: Uwe Hünemeier

Starkes Debüt als Innenverteidiger: Uwe Hünemeier

87 Zähler im Kalenderjahr 2005, Saison übergreifend 15 Punktspielsiege (darunter acht Auswärtserfolge) in Serie und dazu 14 Dreier in der Hinrunde: Der FC Bayern München machte dem Namen Rekordmeister alle Ehre. Dem konnte auch der jugendliche BVB nur eine Halbzeit lang widerstehen.

Die Sperren von Rosicky und Ballack fielen im ersten Durchgang bei den Bayern stärker ins Gewicht. Lediglich einem glänzend aufgelegten Kahn hatten es die Münchener zu verdanken, dass es zur Pause beim torlosen Remis blieb. Nach anfänglichem Abtasten setzten die Schwarz-Gelben mit der jüngsten Startelf aller Zeiten (22,9 Jahre im Durchschnitt) durch einen Distanzschuss von Odonkor das erste Ausrufezeichen (12.). Der Nationaltorhüter zeigte sich in dieser Situation ebenso auf dem Posten wie bei den späteren Versuchen von Kringe (22.) und Buckley (23.). In einer Partie mit wenigen Höhepunkten wirkten die Dortmunder deutlich engagierter. Lucio ertrug schließlich das bisweilen lustlose Treiben seiner Vorderleute nicht länger und stürmte mit dem Ball am Fuß in die gegnerische Hälfte. Im Anschluss an einen Doppelpass mit Pizarro zeigte der Brasilianer frei vor Weidenfeller, dass er nicht der geborene Goalgetter ist (29.). Doch der Warnschuss hinterließ bei den jungen Akteuren des BVB erheblichen Eindruck, die erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit ihr Herz wieder entschlossen in die Hand nahmen. Diesmal stand jedoch das Torgestänge im Weg. Zunächst beförderte Debütant Hünemeier den Ball nach einer Sahin-Ecke vor Kahn in Richtung lange Ecke. Dort hinderten Hargreaves sowie die Unterkante der Latte den Ball am Überschreiten der Torlinie (42.). Und praktisch mit dem Pausenpfiff scheiterte Kringe aus neun Metern am Pfosten.

Die Halbzeitpredigt von Felix Magath erschütterte den Signal-Iduna-Park in seinen Grundfesten und ging auch an seinen Spielern nicht spurlos vorbei. Deutlich druckvoller ging der Favorit nun zu Werke und kam schon bald zur sehenswerten Führung. Ottl hatte Pizarro mit einem Pass in die Tiefe bedient, der das Spielgerät per Hacke für Karimi auflegte. Der Iraner wagte noch ein kleines Tänzchen mit Hünemeier, bevor er mit der Stiefelspitze zum 1:0 vollendete (53.). Mit der Führung im Rücken nahmen die Bayern das Tempo wieder heraus und lauerten auf Konter. Doch zunächst war Smolarek am Zug, der im Duell gegen Kahn und im Anschluss an einen Kruska-Freistoß die Ladehemmung der letzten Spiele nicht überwand. Ein Beispiel für konsequente Chancenauswertung lieferten die Süddeutschen in der 73. Minute. Zé Roberto tanzte Degen auf der linken Seite aus und bediente Pizarro mit einem eleganten Pass, den dieser aus fünf Metern an Weidenfeller vorbei zum 0:2 in die lange Ecke bugsierte. Das Bemühen der Westfalen war damit aber keineswegs erloschen, denn Kringe sorgte nur wenig später mit einem unhaltbaren Kopfball für den Anschlusstreffer (79.). Doch in einer zunehmend hektischer werdenden Schlussphase blieben zwingende Möglichkeiten zum Unentschieden aus. Stattdessen musste der erst kurz zuvor eingewechselte Saka nach einer Notbremse gegen Makaay mit der Roten Karte vom Feld (89.). Sekunden später wurde ein überhartes Einsteigen von Zé Roberto gegen Kruska lediglich mit dem gelben Karton bestraft. Letztlich bestätigte der Rekordmeister mit dem knappen Erfolg seine Ausnahmestellung, während die junge Dortmunder Mannschaft mit drei Pleiten in Folge zum Ende der Hinrunde den Anschluss an die internationalen Ränge verlor.

Kai Endres

Der Finke hatte Angst, dass Martin Spanring vom Platz fliegt. Da hab ich zu ihm gesagt: Bleib ruhig, ich pass auf ihn auf!

— Frank Mill, Fortuna Düsseldorf, über einen Dialog mit Freiburg-Coach Volker Finke.