Bundesliga 2005/2006 - 24. Spieltag - Sa., 04.03.2006 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 2 : 0

Vittek gegen MSV: 3:0

Traf als einziger ins Schwarze - dafür aber drei Mal: Robert Vittek

Traf als einziger ins Schwarze - dafür aber drei Mal: Robert Vittek

Traf als einziger ins Schwarze - dafür aber drei Mal: Robert Vittek

Vor allem mit der Art und Weise, wie der MSV in Nürnberg unterging, war Trainer Jürgen Kohler nach dem Spiel überhaupt nicht zufrieden. Besonders das mangelhafte Zweikampfverhalten stieß dem Coach sauer auf. Nürnberg gewann auch in der Höhe verdient.

Club-Trainer Hans Meyer musste auf zwei Positionen umstellen. Für den verletzten Wolf verstärkte der Brasilianer Glauber die Abwehr. Zudem kam Saenko für den Gelb-Rot-gesperrten Banovic. Torjäger Stefan Kießling war nach seiner Mandel-OP zwar wieder im Aufgebot, nahm aber zunächst auf der Bank Platz. Auch Zebra-Coach Jürgen Kohler hatte Verletzungssorgen, denn Spielmacher Lottner (Oberschenkelzerrung) und Alexander Meyer standen nicht zur Verfügung. Anders als beim 2:1 zu Hause gegen Hertha liefen Wolters und Bodzek von Beginn an auf. Den Aufruf einiger Fanaktionen im Frankenland folgten 44.000 Zuschauer, die eine tolle Kulisse und einen stimmungsvollen Rahmen für das richtungweisende Abstiegsspiel im Frankenstadion bildeten. Für die Nürnberger wohl Motivation genug, um auf dem Rasen mit vollem Einsatz loszulegen. Doch zunächst kamen die Duisburger zu einer guten Torchance. Kurth scheiterte jedoch nach einem Querschläger in der Club-Abwehr an dem gut aufgelegten FCN-Keeper Schäfer. Im Gegenangriff dann die kalte Dusche für den MSV: Saenko setzte sich energisch auf links durch, passte zu Polak, der die Hereingabe für Vittek durchließ, und der versenkte das Leder direkt aus elf Metern rechts unten (8.). Für den MSV, noch geschockt vom frühen Gegentor, kam es noch schlimmer. Wieder war der quirlige Saenko Ausgangspunkt, als er den sich in der Vorwärtsbewegung befindlichen Duisburgern den Ball abluchste, von rechts in Richtung Strafraum rannte und den am langen Pfosten Vittek bediente, der aus kurzer Distanz sicher einschoss (15.). Wie gelähmt nahm der Aufsteiger die Angriffswellen der Franken nun hin. Hätte Polak nicht nur das Außennetz (19.) und Koch mit einer Blitzreaktion einen strammen Schuss von Vittek nicht entschärft (20.), wäre das Spiel frühzeitig entschieden gewesen. Der Aufsteiger spielte in der ersten Hälfte gar keine Rolle. Lediglich durch Standardsituationen gelangte er in die Nähe des Strafraums, ohne aber wirkliche Gefahr auszustrahlen.

In der zweiten Hälfte brachte Jürgen Kohler mit Ahanfouf und Anfang zwei neue Spieler. Die Franken nahmen einen Gang raus und warteten auf die Duisburger Offensive. Doch die kam zunächst nicht. Das Spiel plätscherte ohne größere Höhepunkte dahin. Die Zebras hatten zwar jetzt mehr Spielanteile, kamen aber nie gefährlich in des Gegners Strafraum. Auch wenn sich den Franken jetzt größere Freiräume zum Kontern eröffneten, kam es nur selten zu aussichtsreichen Chancen. Die beste leitete Saenko ein, doch Schroth köpfte lediglich einen Duisburger an (65.). In der letzten Viertelstunde brachte Kohler noch den Südkoreaner Ahn. Fast wäre in dieser Phase der Anschlusstreffer gelungen, doch Lavric bugsierte das Leder nach einer Flanke von Ahanfouf aus zwei Metern über den Querbalken (77.). Zu allem Überfluss erwies Tararache seinem Team einen Bärendienst, als er nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot sah (82.). Kurz vor Spielende sorgte der eingewechselte Kießling noch für Wirbel. Zunächst scheiterte er noch am toll reagierenden Koch. Doch wenig später schenkte der MSV-Keeper den Nürnbergern ein Tor. Er ließ sich die Kugel von Kießling abluchsen, der für Vittek auflegte. Der Slowake musste nur noch zur endgültigen Entscheidung einschieben (86.). Dank des Dreierpacks von Vittek fuhr der Club nach 25 Jahren wieder einen verdienten Dreier gegen harmlose Duisburger ein und verschaffte sich damit etwas Luft im Abstiegskampf.

Joscha Lienen

Die Fans werden von außen aufgehetzt.

— Reinhold Fanz, Trainer von Eintracht Frankfurt, über die Rufe nach Vorgänger Horst Ehrmantraut im Waldstadion.