Bundesliga 2005/2006 - 27. Spieltag - Sa., 25.03.2006 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Für beide zu wenig

Defensiv stabil und vorne ungewohnt treffsicher: Marko Rehmer

Defensiv stabil und vorne ungewohnt treffsicher: Marko Rehmer

Defensiv stabil und vorne ungewohnt treffsicher: Marko Rehmer

Nicht selten steht in Begegnungen zwischen Abstiegskandidaten die Angst vor Gegentoren und damit die Defensivarbeit im Vordergrund. Dass es in einem Kellerduell aber auch unterhaltsam und temporeich zugehen kann, wurde im Kölner RheinEnergieStadion deutlich.

Selbstredend trug die frühe Führung der Geißböcke zu dieser Entwicklung wesentlich bei. Nach gerade einmal 82 Sekunden spritzte Christian Springer in einen flach getretenen Freistoß von Streit und drückte das Leder über die Linie. Die stark ersatzgeschwächte Eintracht war gezwungen zu reagieren und eröffnete den Domstädtern die Möglichkeit zum Kontern. Da auf der anderen Seite die Deckung der Hausherren immer noch so standfest war wie ein Kartenhaus im Wind, kamen in der Folge beide Teams zu guten Gelegenheiten. Zunächst tauchte FC-Angreifer Streller frei vor Nikolov auf, bugsierte das Spielgerät aber Richtung Eckfahne (8.); vier Zeigerumdrehungen später landete ein Schuss von Amanatidis nur am Kölner Außennetz. Besser machte es in der 16. Minute Marko Rehmer, der einen scharf getretenen Freistoß Köhlers per Kopf unhaltbar in die lange Ecke setzte. Die Hessen hatten daraufhin leichte Vorteile und durch Amanatidis die Riesenchance zum 2:1. Allerdings verpatzte der Grieche an der Strafraumgrenze die Ballmitnahme, so dass Bade keine Mühe hatte zu klären (41.). In dem munteren Treiben wollte wohl auch Schiedsrichter Meyer eine Hauptrolle einnehmen. Kurz vor dem Pausenpfiff hielt der Referee Kölns Szabics, der gegen Ochs zwar viel zu spät kam, jedoch weit davon entfernt war voll durchzuziehen, zu Unrecht die Rote Karte unter die Nase.

Mit offenem Visier ging es auch im zweiten Spielabschnitt weiter. Doch anders als in der ersten Halbzeit herrschte diesmal fast ausschließlich im Strafraum der Rheinländer Alarmbereitschaft. Die Latour-Elf durfte sich glücklich schätzen, dass bei der Eintracht in der vergangenen Woche offensichtlich kein Torschusstraining auf dem Programm gestanden hatte. Sowohl ein Schuss von Ochs aus der Distanz (53.) als auch die Versuche von Meier (56., 83.) und Amanatidis (66.) verfehlten ihr Ziel allesamt um einige Meter. Und Köln? Die Geißböcke waren nach wie vor willig, verfügten aber nicht über die fußballerischen Mittel und den Einfallsreichtum, um die gegnerische Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Zwei Mal wurde es für die Gäste aber dennoch brenzlig: Nach 69 Minuten landete eine Podolski-Flanke beim eingewechselten Evanilson, der den Ball aus bester Position auf die Südtribüne beförderte. Dasselbe Schicksal ereilte die Plastikkugel in der Nachspielzeit, als der ebenfalls neu in die Partie gekommene Scherz einen langen Pass ins Frankfurter Tor heben wollte. So blieb es beim 1:1, das für beide in Anbetracht der Tabellensituation zu wenig war.

Christian Brackhagen

Gestern hatte ich noch 39 Grad Fieber, lag den ganzen Tag im Bett, quälte mich mit der Entscheidung, ob ich spielen werde oder nicht. Aber jetzt spielen wir das Finale und da laufe ich auch mit nur einem Bein auf.

— Ivan Rakitic über seine aktuelle Verfassung nach dem Halbfinal-Sieg gegen England