Bundesliga 2005/2006 - 27. Spieltag - Sa., 25.03.2006 - 15:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Bayer wie verwandelt

Ruhender Pol in der Bayer-Deckung: Jens Nowotny

Ruhender Pol in der Bayer-Deckung: Jens Nowotny

Ruhender Pol in der Bayer-Deckung: Jens Nowotny

Spielmanipulationsvorwürfe in den Medien begleiteten die Bayer-Delegation auf dem Weg ins Gottlieb-Daimler-Stadion, doch an den Kickern der Werkself schienen diese Belastungen vorbeizugehen, denn sie legten eine blitzsaubere Leistung hin und schubsten einen enttäuschenden VfB aus den UEFA-Cup-Rängen.

Nach den zuletzt teils desolaten Leistungen wirkte Bayer diesmal von Beginn an überaus sicher in seinen Aktionen. Die Abwehr stand, vom erfahrenen Nowotny unaufgeregt organisiert, gut gestaffelt und im Mittelfeld hielten sich, im Gegensatz zu den Vorwochen, die Abspielfehler in Grenzen. Stuttgart agierte allerdings auch sehr vorsichtig und ging in der Vorwärtsbewegung kaum ein Risiko ein. So entwickelte sich ein Spiel zwischen den Sechzehnern, in dem es vor den Toren nur kleinere Gelegenheiten zum Einschuss gab. Ein abgefälschter Ljuboja-Freistoß strich knapp vorbei (6.), Freier zielte zu ungenau (16.), und Schneiders Freistoß war ebenfalls nicht wirklich brisant (21.). In der 30. Minute durchschnitt jedoch ein Berbatov-Pass die VfB-Deckung, Freier drang über halbrechts im Strafraum vor und vollendete geschickt mit dem Außenrist. Umgehend wurde der VfB aktiver, wenn auch in vorderster Linie nicht geschickter. Nach Schüssen von Hinkel und Ljuboja, die Butt meisterte, verpuffte der Schwung noch vor der Pause wieder, denn Bayer hatte sich schnell auf die nun ehrgeizigeren Schwaben eingestellt.

Zwei neue Stürmer, Gomez und Cacau, sollten nach der Pause ihren Teil zur Spielwende im Sinne der Hausherren beitragen. Dem Team von Trainer Veh gelang es auch, den Druck zu erhöhen und Bayer noch stärker zurückzudrängen. Die Gäste blieben jedoch defensiv vorzüglich aufgebaut und ließen vor allem im Abwehrzentrum nichts anbrennen. Stuttgart gelang es zudem nicht, über die Flügel hinter die Deckung der Werkself zu kommen. Außerdem musste der VfB immer wieder auf der Hut sein, nicht in einen der schnellen Konter Leverkusens zu laufen. So spielte sich die Partie zwar zumeist in der Hälfte Bayers ab, doch Aufsehen erregende Torchancen entstanden eher vor dem Tor von VfB-Ersatztormann Heinen (für den verletzten Hildebrand), ohne dass die Skibbe-Elf diese jedoch lange Zeit zu nutzen verstand. Die Entscheidung fiel somit erst in der 87. Minute. Berbatov stand nach einer Babic-Flanke von links genau richtig und nickte zum 2:0 ein. Während Bayer seine vielleicht letzte Chance auf einen UEFA-Cup-Platz wahrte, fiel der VfB aufgrund der Punktgewinne von Hertha und Dortmund wieder etwas zurück, blieb allerdings noch einen Punkt vor der Werkself.

Ulrich Merk

Bitte nennen Sie mich nicht arrogant, ich habe die Champions League gewonnen. Ich glaube, ich bin der Auserwählte.

— José Mourinho bei seiner Ankunft beim FC Chelsea.