Bundesliga 2005/2006 - 28. Spieltag - So., 02.04.2006 - 17:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 0

Rafinhas Rot kippte die Partie

Sein Freistoß schlug überraschend ein: Rafael van der Vaart

Sein Freistoß schlug überraschend ein: Rafael van der Vaart

Sein Freistoß schlug überraschend ein: Rafael van der Vaart

Durch den Platzverweis für Rafinha nach einer knappen halben Stunde geriet Schalke gegen die danach kompakt verteidigenden Hanseaten entscheidend ins Hintertreffen. Zwei der wenigen effektiven Gegenzüge der abwartenden Gäste machten den wichtigen Dreier für den HSV nach der Halbzeit perfekt.

Die erste halbe Stunde der Partie hielt, was sich die Zuschauer von dem Spitzenspiel versprochen hatten, auch wenn keine Tore fielen. Bereits nach drei Minuten knallte die Kugel an die Querlatte, denn Lauth war mit einem Steilpass von Barbarez in Schussposition gelangt. Auf der Gegenseite schoss Bordon per Freistoß Gäste-Keeper Kirschstein warm (4.). Danach beruhigte sich die Begegnung nur kurz, denn Möglichkeiten für Kobiashvili und Jarolim (10. bzw. 15., jeweils knapp vorbei) sowie Barbarez (20., scheiterte an Rost) und Lincoln (21., Kirschstein lenkt übers Tor; 26., an die Querlatte) hielten die temporeiche Partie weiter gut am Kochen. Plötzlich jedoch ein Bruch in dem auch kämpferisch intensiv geführten Spiel. Nach einem Foul von Barbarez an Lincoln, für das der Bosnier Gelb sah, gab es ein Getümmel, in dem Rafinha seinem Gegenüber van der Vaart die flache Hand ins Gesicht drückte und für diese Tätlichkeit Rot sah (28.). Auf beiden Seiten lief bis zur Pause fußballerisch danach kaum mehr etwas. Einzig eine weitere Rudelbildung nach einem heftigen Ellbogeneinsatz von Atouba gegen Ernst (beide sahen Gelb) erhitzte nochmals die Gemüter, änderte aber nichts am 0:0-Halbzeitstand.

Von der personellen Überlegenheit des HSV war auch nach dem Seitenwechsel kaum etwas zu sehen, doch es wurden wieder Chancen herausgespielt. Zuerst köpfte Kuranyi vorbei (48.), dann zog Ailton an alter Wirkungsstätte nach seiner Einwechslung zum zweiten Durchgang knapp am Kasten von Rost vorbei (50.). Sieben Minuten später das etwas überraschende 1:0 für die immer noch recht zurückhaltenden Hamburger. Van der Vaart hatte eine Freistoßflanke vor das Schalker Tor gezirkelt, doch keiner aus der hochspringenden Spielertraube und auch nicht der mit dem Kopf zum Ball gehende Krstajic erreichten das Leder, das als Aufsetzer vom Innenpfosten ins Netz prallte. Zu zehnt machte die Heimelf in der Folgezeit verzweifelt Druck auf die vielbeinige HSV-Deckung, doch nur eine Knieabnahme Larsens und ein Kopfball des Dänen (76.), der für Kuranyi ins Spiel gekommen war, strahlten Torgefahr aus. Der HSV wartete geduldig auf seine Kontermöglichkeit und schlug nach einer Kombination Jarolim-Lauth-Ailton gnadenlos zu. Lauth hatte sich beim Durchbruch den Ball zu weit vorgelegt und der schnellere Brasilianer die Kugel per Außenrist ins lange Eck platziert (80.). Für die dezimierten Schalker gab es nun nichts mehr zu holen, und weitere Big Points mussten von den Königsblauen im Kampf um die CL-Plätze an einen Konkurrenten abgegeben werden. Die Hamburger zeigten sich vom Dortmund-Heimschock der Vorwoche gut erholt und festigten Rang zwei.

Ulrich Merk

Beim Lesen der Namen war es eine Mannschaft vom anderen Stern, aber die kochte dann auch nur mit Wasser.

— Richard Golz, HSV, nach einer 2:3-Startniederlage beim FC Bayern München.