Bundesliga 2005/2006 - 28. Spieltag - Sa., 01.04.2006 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Fortsetzung der MSV-Abschiedstour

Sein Führungstor brachte nicht den erhofften Dreier: Peter van Houdt

Sein Führungstor brachte nicht den erhofften Dreier: Peter van Houdt

Sein Führungstor brachte nicht den erhofften Dreier: Peter van Houdt

Durch den Last-Minute-Treffer von Marlet warf der VfL die Duisburger im Abstiegskampf zwar nicht viel weiter zurück, doch nur ein Dreier hätte den Kohler-Kickern wirklich vorwärts geholfen. Wolfsburg kam allerdings ebenfalls kaum voran.

Zu Beginn der Partie war es der VFL Wolfsburg, der früh in Führung gehen wollte. Jedoch wurden Chancen von Schnoor und Hristov durch Koch im Kasten der Zebras entschärft. Diese tauchten in Person von Ahanfouf erstmals in der 14. Spielminute vor dem Wolfsburger Gehäuse auf. Doch die Flanke von Caligiuri konnte der Marokkaner nicht verwerten. Von da an ging es hin und her auf dem Platz. Immer wieder drängten die Sturmreihen nach vorne, blieben jedoch an der jeweiligen Abwehr hängen. So kam es, das erst in der 36. Minute wieder eine hochkarätige Torchance bestaunt werden durfte. Lamprecht brachte einen Freistoß in den Duisburger Strafraum, Hristov überragte alle anderen Spieler und köpfte das Leder gegen den Pfosten. Hanke stand zum Abstauben bereit, wurde jedoch durch Baelum seines Torerfolges beraubt. Wenig später der erste Aufreger: Einen durch Baelum verursachten möglichen Elfmeter verweigerte Schiedsrichter Wagner dem gefoulten Wolfsburger Klimowicz. Vor Ende des ersten Abschnitts kamen dann auch noch mal die Zebras zu zwei Torchancen. Doch Jentzsch entschärfte die Schüsse von Caligiuri und Lavric problemlos.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Die Wölfe machten Druck, wurden aber nicht mit Torchancen belohnt. Lediglich Lamprecht kam in der 56. Minute zum Abschluss. Doch er beförderte den Ball von links neben das Tor. Als Klimowicz nach einer Tätlichkeit gegen Baelum den Platz verlassen musste, er hatte dem Dänen den Ellbogen ins Gesicht gerammt, drehte sich das Spiel zu Gunsten der Duisburger. Der Abstiegskandidat ging mit einem Mann mehr dann in der 74. Minute durch van Houdt in Führung. An der rechten Außenlinie hatte sich der Belgier das Leder geschnappt und war in die Mitte gestürmt, um dann von der Strafraumgrenze zu schießen. Den Aufsetzer konnte Jentzsch nicht abwehren, und es stand 0:1 aus Sicht der Wölfe. Es sah so aus, als ob der MSV drei Punkte einfahren sollte, denn die Mannen von Trainer Augentaler schienen nicht mehr die Kraft für den möglichen Ausgleich aufbringen zu können. Ahanfouf ging zudem in der Schlussphase mit zwei Chancen arg leichtfertig um, somit blieb das Spiel trotz des Duisburger Übergewichts spannend. Doch unerwartet, der Anhang des Aufsteigers bejubelte bereits den zweiten Auswärtssieg der laufenden Saison, spielte Menseguez einen letzten Ball von rechts flach in die Mitte, und der eingewechselte Franzose Marlet beförderte ihn aus vollem Lauf mit der Hacke ins Gehäuse der völlig verdutzten Duisburger. Ein Unentschieden indes, das keinem der beiden Teams wirklich weiter half, denn Wolfsburg war längst nicht gerettet und die Zebras mussten sich mutmaßlich damit abfinden, dass die letzten sechs Spiele ein weiterer Abschnitt ihrer Abschiedstour aus der ersten Liga werden würden.

Joscha Lienen

Ich habe mehr Zeit neben Ronaldo verbracht als neben meiner Frau.

— Roberto Carlos, Weltmeister und langjähriger Zimmerkollege von Ronaldo, in der DAZN-Dokumentation ,,El Presidente".