Bundesliga 2005/2006 - 3. Spieltag - Sa., 27.08.2005 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 0 : 0

Hertha hatte offensiv zu wenig zu bieten

Mit einem tollen Kopfballtor erfolgreich: Mehmet Scholl

Mit einem tollen Kopfballtor erfolgreich: Mehmet Scholl

Mit einem tollen Kopfballtor erfolgreich: Mehmet Scholl

Hertha BSC hatte sich auf eine stumpfe Defensiv-Ausrichtung eingeschworen, um die vermeintlich schwere Aufgabe beim Rekordmeister zu bestehen. Der nicht einmal in Bestform befindliche Gastgeber nahm dieses Entgegenkommen dankend an, machte drei mehr oder weniger saubere Tore und schickte die Hauptstädter geknickt wieder nach Hause.

In der ersten Viertelstunde durften sich die Torhüter Tremmel (Hertha) und Kahn je einmal auszeichnen. Der Berliner Keeper parierte prächtig einen Makaay-Schuss und unser DFB-Tormann war bei einer Rafael-Chance auf der Hut. Bayern bestimmte die Partie vor und nach diesen Möglichkeiten recht souverän, rieb sich allerdings an der vielbeinigen Hertha-Deckung rechtschaffen auf, denn das Spiel über die Außenbahnen wurde grob vernachlässigt und in der Mitte gab es kaum ein Durchkommen. Wurde der Ball zwischendurch doch mal in Richtung Berliner Gehäuse lanciert, war der sichere Tremmel stets die Endstation. Besonders gut reagierte der Fiedler-Ersatz bei einem Makaay-Freistoß, den er gekonnt abtötete. Hertha blieb offensiv erschreckend harmlos. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam Marcelinho allerdings nach einer Marx-Flanke nur knapp zu spät.

Der Durchbruch für den FC Bayern gelang in der zweiten Minute nach dem Wiederanpfiff. Van Burik hatte Ballack zentral vor dem Strafraum gefoult und der Kapitän war selbst zum Freistoß angetreten. Sein Schuss wäre eine sichere Beute für Tremmel geworden, wurde jedoch von Friedrichs Oberkörper unerreichbar für den Torhüter ins Netz abgefälscht. Mit zwei frischen Offensivkräften wollte Hertha-Coach Falko Götz das Blatt wenden. Nach Okoronkwo kam auch noch Boateng, der allerdings nach nur drei Minuten verletzungsbedingt wieder runter ging und Samba Platz machte. Bayern ließ die Berliner gut gestaffelt anrennen, wurde aber, sieht man von einigen weniger geglückten Distanzschüssen ab, nicht wirklich gefordert. Gefährlicher waren dagegen die Konter der Hausherren. Lucios Kopfball strich noch knapp übers Tor (77.), doch als der just eingewechselte Scholl eine Ballack-Hereingabe auf die Stirn bekam, zappelte die Kugel in den Maschen des Berliner Tores (85.). Den Schlusspunkt setzte Roy Makaay mit einem gekonnten Alleingang durch die halbe BSC-Deckung, den er satt abschloss (87.). Richtig gefordert wurde der Spitzenreiter über die gesamten 90 Minuten kaum. Hertha hatte offensiv einfach zu wenig zu bieten.

Ulrich Merk

Wir haben hier 70 Minuten Fußball gespielt, wenn Sie zugeguckt hätten, dann hätten sie's gesehen...

— Michael Zorc, BVB, nach einer Niederlage bei Werder Bremen.