Bundesliga 2005/2006 - 31. Spieltag - Sa., 22.04.2006 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 1

Feine Unterschiede in der Ausbeute

Wusste gar nicht, ob er jubeln durfte: Niko Kovac

Wusste gar nicht, ob er jubeln durfte: Niko Kovac

Wusste gar nicht, ob er jubeln durfte: Niko Kovac

Nach je einem Glückstor auf beiden Seiten spielte Hertha die Fohlen in Grund und Boden und ließ allerbeste Chancen aus. Als Gladbach dennoch in Führung ging, schien das Berliner Spiel zur Farce zu werden, doch Kovac konnte den Schaden noch begrenzen.

Horst Köppel war personell nicht gerade sorgenfrei und musste mit Compper und Fleßers zwei Grünschnäbeln das Vertrauen schenken; außerdem kamen Strasser und El Fakiri neu ins Team. Gladbach startete mit einem halbgefährlichen Ze Antonio-Kopfball (8.) und nutzte den zarten Anfangsschwung zum frühen 1:0. Neuville trat einen Freistoß von halblinks in den Strafraum, Chahed steckte seinen Rumpf hinein und bugsierte die Kugel ins eigene Netz (10.). Von verdienter Führung durfte man nicht sprechen, Herthas Ausgleich allerdings lag bis dahin auch nicht unbedingt in der Luft. Doch gleich der erste Angriff saß, wenn auch sehr glücklich. Bastürk marschierte aus dem tiefen Raum aufs Tor zu, fand keine Lücke und zog aus 20 Metern ab. Tapfer warf sich Ze Antonio dazwischen und war dann der Dumme, weil er unhaltbar für Keller abfälschte (16.). Das gab Hertha etwas Aufwind und nahm den Borussen gleichzeitig den Schwung. Fast wäre Bastürk das zweite Tor gelungen, aber gerade noch rutschte ein Gladbacher Abwehrbein dazwischen (23.), und auch ein Marcelinho-Schuss war nicht zu verachten (34.). Heikel wurde es noch einmal kurz vor der Halbzeit, als Okoronkwo im Strafraum mit Ze Antonio zusammenrasselte. Schiri Wack ließ aber weiterspielen (44.).

Hertha kam wie neu beseelt aus der Kabine. Schon Marcelinho (46./51.) und Pantelic (47.) hätten eine Berliner Führung gerechtfertigt. Als dann wieder Marcelinho aus 20 (56.) und wenig später Chahed aus elf Metern daneben zielten, musste man Herthas Chancenverwertung schon desolat nennen. Nach einer Stunde lag es dann eher an Keller, dass Pantelic nicht traf. Dennoch nahm Gladbach überhaupt nicht mehr teil und wusste selbst nicht recht, warum es immer noch Remis stand. Wie es dann immer so ist, gingen die Hausherren aber wieder in Führung. Nach einem Konter legte Kluge auf Broich, der aus acht Metern in die Ecke bombte (83.). Hertha antwortete mit einem gefährlichen Freistoß von Marcelinho (85.), aber sinnbildlich für Herthas Spiel ging auch dieser Schuss knapp vorbei. Es ehrte die Hertha, dass sie sich nicht beirren ließ und einfach weitermachte. Drei Minuten vor Schluss zahlte sich das aus: Niko Kovac stieg nach einer Ecke am höchsten und erzielte das 2:2. Mehr passierte nicht, und trotz des späten Ausgleichs musste sich Hertha wegen zweier liegen gelassener Punkte grämen.

Maik Großmann

,,Ist Ihr Spielstil eher Schwedisch oder Jugoslawisch?" - ,,Zlatanisch!"

— Zlatan Ibrahimovic und die Frage nach seinem Spielstil.