Bundesliga 2005/2006 - 5. Spieltag - So., 18.09.2005 - 17:30 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Das Ergebnis wurde dem Spiel gerecht

Schwächte sein Team durch Beifall zur falschen Zeit am falschen Ort: Gilberto

Schwächte sein Team durch Beifall zur falschen Zeit am falschen Ort: Gilberto

Schwächte sein Team durch Beifall zur falschen Zeit am falschen Ort: Gilberto

Gruselkick in der Schalker Veltins-Arena. Die Knappen standen völlig neben sich, zeigten deutliche Nachwirkungen der Champions League-Pleite in Eindhoven. Hertha begann stark, zog sich dann aber durch einen überflüssigen Platzverweis selbst auf das Schalker Niveau herunter.

Die Platzherren fanden überhaupt nicht ins Spiel, überließen den Berlinern schon zu Beginn erstaunlich viel Raum und ließen sich ein bislang unbekanntes Hertha-Offensivspiel aufzwingen. In der zehnten Minute war es Marcelinho, der einen Freistoß aufs Schalker Gehäuse semmelte und Frank Rost in arge Verlegenheit brachte. Der Schalker ließ die Kugel durch die Beine flutschen, rettete dann aber rechtzeitig vorm einschussbereiten Pantelic. Es folgten weitere Angriffe der Berliner, die bis zum Strafraum viele Räume fanden und munter kombinierten. Ein Schuss von Pantelic war die nächste Warnung an die Hausherren, auch wenn er deutlich über den Kasten flog (15.). Schalke zeigte sich spürbar verunsichert, Hertha dagegen sowohl vom Sieg der Vorwoche als auch durch das neue Brasilien-Outfit beflügelt. Ein Marcelinho-Schuss aus 20 Metern war der nächste Ausdruck des neuen Selbstbewusstseins (18). Bezeichnend dann die erste Schalker Offensivaktion des Spiels, als sich Altintop wegen einer schäbigen Schwalbe die Gelbe Karte abholte (19.). Es schien eine Frage der Zeit, wann die wie eine Heimmannschaft auftretenden Gäste in Führung gehen würden. Dann allerdings beraubten sie sich selbst dieser Chance, als Gilberto in einem selten gesehenen Anflug von Dämlichkeit eine berechtigte Gelbe Karte beklatschte und deswegen kurzerhand vom Platz flog (25.). Das freilich schwächte die mutigen Berliner Offensivbemühungen, so dass sich der Rest der ersten Hälfte auf Kreisliganiveau einpendelte.

Im Vergleich zum ersten Abschnitt kam Schalke dann regelrecht druckvoll aus der Kabine. Viel mehr als Distanzschüsse gab es allerdings auch nicht zu bestaunen, immerhin forderte Ernst damit zwei Leistungsnachweise von Fiedler ein (51./56.). Die Berliner warfen schon früh den Betonmischer an und verlegten sich aufs Konterspiel, das vor allem dank Pantelic auch durchaus Früchte hätte tragen können (57./58.). Doch schon war die Luft wieder raus. Schalke quälte sich einige Male vors Tor, angepeitscht vom Publikum, gegen zehn Mann doch bitte schön einen Sieg einzufahren. Die Bemühungen allerdings mochten nicht zwingend wirkten. Nach netter Flanke von Rafinha war es dann der fehlerhafte Krstajic, der noch einmal knapp am Tor vorbeiköpfte (77.), und auch Varela prüfte Fiedler aus zwölf Metern noch einmal ernsthaft (80.). Aber die Partie endete dann doch mit dem Ergebnis, das dem Spiel am deutlichsten gerecht wurde: torlos.

Maik Großmann

Schiris? Da denke ich nur noch an Friedhof.

— Udo Lattek