Bundesliga 2005/2006 - 7. Spieltag - Sa., 24.09.2005 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Zeitweise zauberte S04 wieder

Entdeckte seine Spielfreude wieder: Lincoln

Entdeckte seine Spielfreude wieder: Lincoln

Entdeckte seine Spielfreude wieder: Lincoln

Den Königsblauen gelang mit einem hoch verdienten 2:0 gegen erschreckend harmlose 96er eine beeindruckende Wiedergutmachung für die zuletzt durchwachsenen Leistungen. Hannover agierte vor und nach dem Rückstand viel zu passiv und kassierte die dritte Niederlage in Folge.

Beide Teams hatten in den letzten Partien Rückschläge zu verkraften. Das angeschlagene Selbstbewusstsein äußerte sich in einem verhaltenen Beginn. Hannover zeigte sich in dieser Phase als die etwas aktivere Mannschaft, was sich nach einem Freistoß-Kracher von Bordon aus gut 25 Metern grundlegend änderte (10.). Zwar parierte Enke den Ball im Nachfassen, doch fortan gab nur noch Schalke den Ton an. Angetrieben von einem wie verwandelt aufspielenden Lincoln ergaben sich für die Knappen eine Großchancen im Minutentakt. Als Rafinha in der 16. Minute Lincoln im Gäste-Strafraum frei spielte, scheiterte dieser an Enke, den abprallenden Ball beförderte Larsen anschließend aus acht Metern über das leere Tor. Die 96er kamen kaum noch über die Mittellinie und gerieten nur mit viel Glück nicht in Rückstand. Lincoln schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern knapp neben das Tor (19.). Und nach präziser Flanke von Kobiashvili traf Larsen mit seinem Kopfball nur den Querbalken (23.). Die Schalker gewannen fast jeden Zweikampf, kombinierten sehenswert, ließen aber auch in der Folgezeit beste Chancen ungenutzt. Die Niedersachsen tauchten nur einmal gefährlich vor dem Schalker Tor auf. Nach Flanke von Cherundolo ließ Bordon die Kugel auf Brdaric durchrutschen, der jedoch in aussichtsreicher Position zu lange zögerte, so dass Bordon seinen Fehler im letzten Moment noch korrigierte. Dann waren wieder die Gastgeber am Zug. Die größten Möglichkeiten von Kuranyi (34.) und Bordon (39.) verhinderten Enke und erneut das Torgestänge. Das 0:0 zur Pause war aus Sicht der Hausherren viel zu wenig. Die Niedersachsen ließen sich nach gutem Start streckenweise vorführen.

Schalke agierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so schwungvoll, ohne dabei die totale Spielkontrolle zu verlieren. Die Lienen-Truppe traute sich auch in der zweiten Spielhälfte nicht entscheidend über die Mittellinie. So gelang den Königsblauen fast schon zwangsläufig der längst überfällige Führungstreffer. Krstajic zog eine herrliche Flanke vom linken Flügel nach innen. Dort durfte Lincoln seine bis dahin überragende Vorstellung mit einem unbedrängten Kopfball gegen die Laufrichtung Enkes zum 1:0 krönen (58.). Zwei Minuten später hätte der Brasilianer das Spiel bereits endgültig entscheiden können. Cherundolo hatte den Spielgestalter im Strafraum klar zu Fall gebracht. Dass der Gefoulte besser nicht ausführen sollte, unterstrich Lincoln mit einem ganz schwach geschossenen Ball (61.). Enke ahnte die Ecke und hielt. Damit war das 2:0 jedoch nur aufgeschoben. Bereits fünf Minuten später zirkelte Lincoln einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen. Dort verlängerte Kuranyi mit dem Hinterkopf ins Netz (66.). In der Schlussphase schalteten die Königsblauen einen halben Gang zurück, hätten aber gegen desolat auftretende Gäste auch in dieser Phase den Sieg noch deutlich höher gestalten können.

Kai Endres

Es gibt ja die berühmten Trainingsweltmeister, die dann sonntags einen braunen Streifen in der Hose haben.

— Ramon Berndroth