Bundesliga 2006/2007 - 15. Spieltag - Sa., 02.12.2006 - 15:30 Uhr
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HZ - 0 : 0

Belangloser Nachmittag

Ließ bei den wenigen Prüfungen nichts anbrennen: Jörg Butt

Ließ bei den wenigen Prüfungen nichts anbrennen: Jörg Butt

Ließ bei den wenigen Prüfungen nichts anbrennen: Jörg Butt

Nach diesem wahrlich langweiligen Kick blieb den beiden Übungsleitern bei ihren Statements nur die Flucht nach vorn und man redete den Gegner stark (von Heesen) oder verwies auf die kräfteraubende Mehrbelastung im Europapokal (Skibbe). Akzeptabler wurde der dürftige Auftritt der Kontrahenten dadurch nicht.

Dabei begann zumindest der Gast aus Leverkusen vielversprechend. Die Skibbe-Elf wollte scheinbar möglichst früh ein Tor vorlegen und übernahm schnell die Initiative. Als sich Gabriel früh verletzte, die Ostwestfalen nur zu zehnt auf dem Platz waren und Westermann den Ball vor dem eigenen Strafraum an Kießling vertändelte, der sogleich Barbarez anspielte, schien Zählbares für Bayer in Aussicht. Dem Bosnier gelang es auch, über halbrechts kommend, Torwart Hain auszuspielen, doch anstatt die Kugel ruhig über die Linie zu befördern, wuchte er sie halbhoch ans Außennetz (5.). Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass sich bis zur Halbzeit nur noch Zuma auf der Gegenseite getraute, einen im Ansatz gefährlichen Schuss abzufeuern, den Schlussmann Butt jedoch abwehrte. Kuceras Nachschuss landete auf der Tribüne (40.). Ansonsten trug sich das ganze Geschehen zwischen den Strafräumen zu, war von gegenseitigem Respekt geprägt und fand ohne Risikobereitschaft in der Vorwärtsbewegung statt. Fehlpässe bzw. Sicherheitsfußball waren angesagt. Zum Gähnen.

Was viele Zuschauer nach der ersten Halbzeit bereits erahnten, wurde nach der Pause zur traurigen Gewissheit: Das Spiel wurde nicht besser. Zwar wurde Butt drei Minuten nach dem Wiederanpfiff von einer Wichniarek-Direktabnahme geprüft und Juan brachte das Kunststück fertig, den Ball aus einer Torentfernung von knapp zwei Metern über den Kasten zu köpfen (64.), doch das waren bereits die deftigsten Ausschläge chancenträchtiger Art im zweiten Spielabschnitt. Die Nullnummer wurde von beiden Teams scheinbar frühzeitig akzeptiert, so dass sich die Zuschauer mit unergiebigem Ballgeschiebe im Mittelfeld zufrieden geben mussten. In der letzten halben Stunde war die Partie sogar noch unterirdischer geworden. Nach dem erlösenden Schlusspfiff passten sich die Aussagen von Spielern und Trainern dem dünnen Niveau der Begegnung an, so dass man insgesamt von einem belanglosen Bundesliganachmittag in der Schüco-Arena sprechen konnte.

Ulrich Merk

Auch nach einem verlorenen Spiel muss man guten Gewissens sagen dürfen: An mir kann es nicht gelegen haben.

— Bernard Dietz