Bundesliga 2006/2007 - 15. Spieltag - Sa., 02.12.2006 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

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Als er traf, war die Arena schon halb leer: 
<br>Ebi Smolarek

Als er traf, war die Arena schon halb leer:
Ebi Smolarek

Als er traf, war die Arena schon halb leer:
Ebi Smolarek

Nur 62.000 Zuschauer wollten den BVB noch sehen, und die Daheimgebliebenen behielten Recht, denn sie verpassten ein grausiges Fußballspiel. Weder mit dem Gegner noch mit sich selbst wusste Dortmund etwas anzufangen. Das späte Siegtor war zwar gerechte Strafe für die mutlosen Wölfe. Lohn für ein ordentliches Borussen-Spiel dagegen nicht.

Zum vierten Mal in Folge liefen die Gastgeber mit der selben Mannschaft auf, von einem eingespielten Team konnte dennoch keine Rede sein. Deutlich waren die Borussen zu Beginn zwar feldüberlegen, allerdings war das nicht zuletzt der Wolfsburger Mauertaktik geschuldet. Das Team von Klaus Augenthaler schenkte große Teile des Spielfelds freiwillig her, was der BVB daraus machte, war indes armselig bis trostlos. Ein Kopfball von Smolarek kam dem Tor noch am nächsten (3.), sonst war Wolfsburg mit seinen wenigen Kontern noch gefährlicher. Der Argentinier Santana scheiterte mit zwei Kopfballversuchen (20./34.). Noch im ersten Durchgang nahm das Gemurre auf den Rängen unangenehme Ausmaße an, was Dortmunds Krampfzustand nur noch verstärkte. Ohne weitere Torchance schlichen sich die Westfalen in die Kabine.

Auch im zweiten Durchgang erreichte die Partie niemals das Niveau der höchsten Spielklasse. Wolfsburg mauerte weiter, obwohl es kaum richtig angegriffen wurde. Für Dortmund war dieser Mäusemut allerdings Gift. Ohnehin mit einem Heimkomplex gestraft, verfielen die Gastgeber ad hoc in kollektive Ratlosigkeit, sobald sie sich dem zugestellten Strafraum näherten. Per Zufall wäre die Führung beinahe doch gefallen, als Stegmayer auf der Torlinie am Ball vorbeiköpfte und Frei hinter ihm nur den Fuß hinhalten musste. Doch er war zu perplex. Als Amedick auf Vorlage von Valdez dann knapp danebenschoss, waren schon fast 80 Minuten gespielt. Lange fragte man sich, wann die Gäste denn endlich auftauen und selbst einmal angreifen wollten. Drei Minuten vor Schluss war dieser Zeitpunkt dann gekommen. Eine Flanke von links konnte Weidenfeller nur in die Mitte klatschen. Makiadi rauschte heran und zog direkt ab; weil ihn ein Mitspieler aber noch behinderte, blieb Wolfsburg der große Coup versagt. Völlig unvermittelt klingelte es statt dessen doch noch auf der anderen Seite. Der fleißige Dede spielte hoch in die Mitte zu Tinga, dessen Kopfballvorlage zu Smolarek kam und vom Kopf des Polen im Netz landete. Wenige Sekunden später pfiff Peter Gagelmann die Partie ab. Das Ergebnis war letztlich unpassend, denn ein 0:0 hätte beiden bestens zu Gesicht gestanden. Mit den völlig ideenlosen Gastgebern fand das Spiel eher noch den falschen Sieger.

Maik Großmann

Vielleicht sollten wir Spieler einfach zusammenlegen und selbst ein neues Stadion bauen-

— Stefan Effenberg, FC Bayern, zur Stadion-Diskussion in München 2001/2002.