Bundesliga 2006/2007 - 17. Spieltag - Sa., 16.12.2006 - 15:30 Uhr
3:3
HZ - 0 : 1

Torchancen in Hülle und Fülle

Eröffnete nach einigen Fehlversuchen den Torreigen: Besart Berisha

Eröffnete nach einigen Fehlversuchen den Torreigen: Besart Berisha

Eröffnete nach einigen Fehlversuchen den Torreigen: Besart Berisha

Die völlig misslungene Hinserie wollte der HSV in Aachen unbedingt mit einem Hoffnung schöpfenden Auftritt beenden, was im Kern auch gelang. Den verdienten Dreier aber machte eine unglückliche Aktion von Innenverteidiger Reinhardt in der Schlussminute zunichte.

Offener Schlagabtausch schien die Parole für beide Teams von Anbeginn der Partie zu sein. Es ging also mit vollem Risiko hin und her, wobei sich in den 90 Minuten am Tivoli wohl mehr Torchancen einstellten, als in allen anderen Samstagsspielen zusammengezählt. Sanogo läutete seine Offensivausbeute für den anfangs noch stärkeren HSV mit einem Pfostenschuss nach sechs Minuten ein. Danach verhinderte Torwart Straub ein Kopfballeigentor von Heidrich und erneut Sanogo zielte nur knapp am Kasten der Gäste vorbei. Aachen brauchte etwas länger, um erstmals vor dem gegnerischen Tor für Alarm zu sorgen. So zischte ein Ebbers-Schuss nach einer guten Viertelstunde ebenfalls nur knapp am Wächter-Gehäuse vorbei. Im Minutentakt reihten sich in dieser Phase die Einschussmöglichkeiten auf, wobei Ebbers die größte Chance versiebte, indem er frei vor dem Tor per Scherenschlag über den Ball semmelte (26.). Erstmals treffen konnte dann doch der HSV: Berishas Flachschuss ins rechte Eck brach nach einem fehlerhaften Abwehrversuch der Alemannen den Bann (32.). Ein 2:0 durch Sanogo wäre vor der Halbzeitpause gut möglich gewesen, doch der Ivorer traf in der 42. Minute und aussichtsreicher Position das Tor der Hausherren wieder nicht.

Das bereits vor der Pause überaus unterhaltsame Spiel steigerte sich im zweiten Durchgang noch erheblich, denn nun wurde insgesamt wesentlich besser getroffen. Bis zur 63. Minute musste das Publikum allerdings warten, ehe auch Aachen den Ball ins Netz bugsierte. Benjamin hatte Klitzpera umgerissen und Reghecampf den fälligen Elfer sicher verwandelt. Nur vier Minuten später wurde Benjamin auf der Gegenseite aktiv, hechtete in eine Diagonalflanke Mahdavikias und markierte per Kopf das 2:1 für die Hanseaten. Als das jetzt wieder überlegene Team des Vorletzten durch ein Ljuboja-Tor nach feinem Steilpass von Trochowski auch noch 3:1 in Führung ging (76.), schien das Ziel der Hamburger in greifbare Nähe gerückt zu sein. Zwar kam Aachen schnell wieder zum Nur-noch-ein-Tor-Rückstand, weil Fiél eine unübersichtliche Situation vor dem HSV-Tor per Kopfball erfolgreich abschloss, doch trotz emsiger Alemannen-Angriffe schienen die Norddeutschen den knappen Vorsprung ins Ziel retten zu können. Als allerdings Reinhardt in eine an sich harmlose Freistoß-Flanke von Schlaudraff flog und per Flugkopfball aus einer vermeintlichen Rettungstat ein unhaltbares Eigentor machte, wurden die Gesichter auf der Trainerbank der Hamburger besonders lang. Unerwartet mussten die Gäste mit einem Remis Vorlieb nehmen, das so richtig in die verkorkste Hinrunde passte, indes auch Ansätze offenbarte, die auf eine bessere Rückrunde hoffen ließen. Die Frontzeck-Elf kam mit viel Dusel, aber auch großer kämpferischer Moral, um einen weiteren Heimschock herum.

Ulrich Merk

Die sind total limitiert, die sind total limitiert!

— Karl-Heinz Rummenigge beim WM-Spiel Deutschland - Südkorea (3:2), 1994