Bundesliga 2006/2007 - 19. Spieltag - Mi., 31.01.2007 - 20:00 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Abgeklärte Bremer

Hielt die Defensive besonders in Leverkusens Drangphase in der 2. Halbzeit zusammen und bereitete das 2:0 von Almeida mit einem starken Solo vor: Naldo

Hielt die Defensive besonders in Leverkusens Drangphase in der 2. Halbzeit zusammen und bereitete das 2:0 von Almeida mit einem starken Solo vor: Naldo

Hielt die Defensive besonders in Leverkusens Drangphase in der 2. Halbzeit zusammen und bereitete das 2:0 von Almeida mit einem starken Solo vor: Naldo

Werder Bremen verteidigte mit dem 2:0-Sieg in Leverkusen souverän die Tabellenführung. Über die gesamten 90 Minuten war die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf vor allem im Spielaufbau sicherer als die engagierte Bayer-Elf. Leverkusen hätte mit etwas Glück auch ein Unentschieden erreichen können, nutzte aber seine guten Chancen nicht. Nach Castros Platzverweis war das Spiel dann endgültig gelaufen.

Leverkusens Trainer Michael Skibbe änderte die Aufstellung nach dem 3:2-Sieg in Aachen nicht. Bei Werder feierte Andreas Reinke nach fast einem Jahr sein Comeback im Bremer Tor, da Stammkeeper Tim Wiese mit Oberschenkelproblemen nicht auflaufen konnte.
Der Spielbeginn war geprägt von vielen Fehlpässen. Mit der ersten sehenswerten Kombination erzielte Werder in der 15. Minute dann allerdings die 1:0-Führung. Frings passte auf die rechte Seite zu Borowski, und der Nationalspieler flankte schön auf den langen Pfosten. Dort wartete Klose und köpfte den Ball ins Netz. Nur drei Minuten später hätte der WM-Torschützenkönig auf 2:0 erhöhen können. Doch sein Kopfball nach einer Ecke von Frings flog knapp über die Latte.
Mitte der ersten Halbzeit gingen die Leverkusener aber aggressiver in die Zweikämpfe und kamen vor allem über die rechte Seite mit Castro und Freier gefährlich vor das Bremer Tor. So verfehlte Barbarez mit einem Drop-Kick sein Ziel nur knapp (29.). Auch Freiers Schuss von der Strafraumgrenze rauschte rechts am Tor vorbei. Trotz des Leverkusener Drucks blieb Werder ruhiger im Spielaufbau kam vor dem Halbzeitpfiff zu zwei aussichtsreichen Chancen. Klose hätte nach einer schlechten Faustabwehr von Butt sein zweites Tor erzielen können und Borowski wurde nach tollem Pass von Diego gerade noch an der Strafraumgrenze von Haggui gestoppt.

Leverkusen spielte nach dem Seitenwechsel zunächst genauso überhastet wie in den ersten 45 Minuten. Nach einem weiten Abschlag von Reinke kam der für Hunt eingewechselte Almeida zu einer großen Torchance, scheiterte aber an Butt. Doch die Elf von Trainer Skibbe erhöhte das Tempo noch einmal und setzte den Tabellenführer unter Druck: Reinke fischte einen Freistoß von Bernd Schneider aus 25 Metern gerade noch aus dem rechten Winkel (55.) und nach einer Flanke des eingewechselten Kiessling, legte Voronin mit dem Kopf auf Barbarez vor, doch Naldo konnte klären (59.). In der 63. Minute fehlten Voronin nur wenige Zentimeter zum Ausgleichstreffer: Aus 18 Metern zog der Ukrainer mit voller Wucht ab, doch der Ball knallte an den rechten Innenpfosten und flog parallel zur Linie ins Toraus. Die nächste Großchance bot sich in der 67. Minute für Kießling. Der ehemalige U21-Nationalspieler tauchte plötzlich allein vor Reinke auf, vertändelte aber den Ball. Eine Viertelstunde vor Spielende bremste sich Leverkusen in der Aufholjagd selbst aus. Rechtsverteidiger Gonzalo Castro erhielten nach hartem Einsteigen gegen Borowski an der Mittellinie seine zweite Gelbe Karte und musste mit Gelb-Rot vom Platz. Werder nutzte die numerische Überlegenheit und so erhöhte Almeida in der 78. Minute mit einem Linksschuss auf 2:0. Naldo hatte in der eigenen Hälfte einen Sololauf gestartet und im Strafraum auf den portugiesischen Stürmer gepasst. Daraufhin spielte Werder den Vorsprung clever über die Zeit. Voronin scheiterte in der Schlussminute noch einmal am Pfosten, die Bayer-Elf konnte den Bremer-Sieg aber nicht mehr gefährden. Einziger Wehrmutstropfen für den Tabellenführer: Kapitän Frings bekam seine fünfte Gelbe Karte und war somit für das kommende Spitzenspiel gegen Schalke 04 gesperrt.

Johannes Scharnbeck

Ich habe noch nie eine so schlechte Stimmung im Bus erlebt. Es war kein Licht an und niemand hat Skat gespielt.

— Werders Manager Willi Lemke zum 0:3 im Meisterpokal bei Dynamo Berlin.