Notbremsen

Brachte die Roten mit seinem Doppelpack auf den Weg zum 5:0: Vinicius
Heynckes, Magath, Doll - ein Trainer-Dreigespann verabschiedete sich von seinen Teams. Werder und Schalke enteilten der Konkurrenz, Hannover feierte den höchsten Sieg seit Jahrzehnten und Mainz zog die Siebenmeilenstiefel an.

„Die Mannschaft hat mich zum ersten Mal voll überzeugt“ - alles andere als diese Bewertung von 96-Coach Dieter Hecking wäre auch verblüffend gewesen, angesichts des unerwarteten 5:0-Triumphes über Hertha BSC. Nach Treffern der Innenverteidiger Vinicius (16./37.) und Fahrenhorst (45.) vor der Pause legten die Roten im zweiten Durchgang auch spielerisch nach. Hannover erreichte mit Rang zehn seine bis dahin beste Saisonplatzierung; Hertha (Falko Götz: „Über die Fehler zu sprechen würde den Zeitrahmen sprengen“) stagnierte auf Platz fünf. Stagnation kostete an diesem Spieltag drei Übungsleiter den Job: Weder Bayerns Trainer Felix Magath (0:0 gegen Bochum), noch Gladbachs Jupp Heynckes (0:0 gegen Nürnberg) oder Hamburgs Thomas Doll (1:1 gegen Cottbus) konnten belegen, dass ihre Teams mit einem erkennbaren Ruck die unzureichenden Resultate aus der Hinrunde korrigieren könnten. Bei den auf Abstiegsplätzen rangierenden Klubs aus Mönchengladbach (17.) und Hamburg (18.) war mit einem solchen Schnitt zu rechnen, die Demissionierung Magaths indes überraschte. „Die Sorge um die Qualifikation für die UEFA-Champions-League in der kommenden Saison hat uns zur heutigen Entscheidung veranlasst“, begründete Karl-Heinz Rummenigge die Entlassung. Eine berechtigte Sorge, denn die erst am Mittwoch tätigen Spitzenklubs vergrößerten ihren Vorsprung auf den FCB auf acht Punkte. Den Schalkern stand ein wenig das Glück zur Seite, da ein von Sichone unglücklich ins eigene Tor abgefälschter Schuss den knappen 2:1-Sieg gegen Aufsteiger Alemannia Aachen bescherte. Tabellenführer Werder Bremen indes fuhr bei den wieder erstarkten Leverkusenern einen wichtigen 2:0-Sieg ein (der sechste Dreier in Folge), der das im Weserstadion anstehende Duell gegen S04 zu einem echten Gipfeltreffen der punktgleichen Mannschaften macht. Stuttgart kippte mittels seines 3:2-Sieges gegen Bielefeld die Bayern von Platz drei und rehabilitierte sich für die Schlappe aus dem Nürnberg-Spiel.

Das 2:2-Remis zwischen Wolfsburg und Frankfurt ließ beide Klubs in dem Zwiespalt zurück, ob es einen gewonnenen oder zwei verlorene Punkte zu verzeichnen galt. Jedenfalls blieb die Abstiegszone bedrohlich nahe, und ein Kellerkind setzte seinen Weg aus selbigem erfolgreich fort: Der FSV Mainz. Den 1:0-Auswärtserfolg in Bochum veredelten die 05er durch den 1:0-Heimsieg gegen Dortmund. Neuverpflichtung Leon Andreasen besiegelte per Strafstoßtreffer den zweiten Sieg im zweiten Rückrundenspiel, der Mainz nicht nur die Rote Laterne abgeben ließ, sondern auch zum Anschluss zu Platz 15 herstellte. Neues Schlusslicht wurde, zum ersten Mal in dieser Saison, der Hamburger SV.

André Schulin

Bundesliga
- 19. Spieltag

Dienstag, 30.01.2007
1:010'
1:126'
2:152'
3:159'
3:286'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 23000 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:163'
1:269'
2:273'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 15100 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
Mittwoch, 31.01.2007
0:117'
1:123'
Sichone (ET)
2:174'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:04'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 52500 · Schiedsrichter: Peter Sippel
0:115'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:016'
2:037'
4:064'
5:076'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 30600 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:062'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Das sah in der realen Situation gefährlicher aus als es in Wirklichkeit war.

— Bela Rethy