Lückenbildung

Mit Dynamik und Augenmaß zum Doppelpack: Miroslav Klose
Die fünf Erstplatzierten gewannen und hängten das Mittelfeld vorläufig ab. Leverkusen fuhr das geforderte Erfolgserlebnis ein, der Hamburger SV nicht. Hannover beglückte seinen Anhang mit dem ersten Saisonheimerfolg und Werder seine Fans nach einer Durststrecke wieder mit einer Bundesliga-Gala.

In der ARD-Rundfunkkonferenz wurde die Begegnung Hannover 96 gegen Mainz 05 als „größtes Masochistentreffen des Wochenendes“ bezeichnet. Die Unterstellung zielte auf den Makel der Niedersachsen, ihrem Heimpublikum bis dahin keinen Sieg beschert zu haben. Hashemians Treffer beseitigte diesen Makel und beendete die Leiden der 96er, die an diesem Spieltag zum einzigen Gewinner der unten platzierten Klubs avancierten. Die Mainzer blieben ebenso auf ihrem unzureichenden Kontostand sitzen, wie die Hamburger, Bochumer und Mönchengladbacher. Der HSV wandelte die von den Bayern geschenkte Führung nicht in einen zählbaren Erfolg um (Thomas Doll: „Wir hatten zuviel Angst vor der eigenen Courage“) und unterlag noch mit 1:2. Deisler hinterließ nach seiner langen Abstinenz einen guten Eindruck. Bochum brachte den Reviernachbarn Schalke 04 nach einem 0:2-Rückstand zwar noch kurz ins Wanken, hatte letzten Endes aber auch nicht mehr als eine 1:2-Niederlage vorzuweisen. Der frühe Treffer Cacaus besiegelte eine weitere Auswärtsschlappe Mönchengladbachs, gleichwohl der VfB Stuttgart nicht zu überzeugen wusste. VfB-Coach Armin Veh, der die Laufbereitschaft seiner Spieler kritisierte, hakte die Partie schnell ab: „Was letztendlich zählt, ist das Ergebnis“. Ein Sieg gegen Energie Cottbus war in Leverkusen als Pflicht ausgerufen worden, um nicht komplett in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. „Wir haben erst einmal verhindert, in den Abstiegssog zu geraten“, skizzierte Michael Skibbe die Lage nach dem 3:1-Erfolg. Mit sechs Zählern Rückstand auf UEFA-Cup-Rang fünf rückte Bayer näher an den Club und den VfL Wolfsburg heran, die sich ein leistungsgerechtes 1:1-Remis geliefert hatten. Mit dem gleichen Resultat endete auch die Mittelfeldpartie zwischen dem BVB und Frankfurt.

Die Punkteteilungen der Mittelfeldklubs wirkten sich nachhaltig auf das Tabellenbild aus, denn erstmals tat sich eine größere Lücke (vier Zähler) zwischen den Vereinen auf den internationalen Startplätzen und den Verfolgern auf. Hertha errang einen mühseligen 2:1-Erfolg gegen Alemannia Aachen. „Wir können das Selbstvertrauen nach dem Sieg gut für die nächsten zwei schweren Spiele gegen Bremen und Leverkusen gebrauchen“, meinte Berlins Coach Falko Götz - vor allem die Vorstellung der Werderaner gegen Bielefeld bestätigte die Aussage von Herthas Übungsleiter. „Am Ende muss man sagen, dass wir auch in dieser Höhe verdient verloren haben“, untertrieb Arminias Übungsleiter Thomas von Heesen keineswegs nach der 0:3-Niederlage im Weserstadion. Eine halbe Stunde boten die Arminen den Grün-Weißen im Weserstadion Paroli, dann brach Kloses erster Treffer den Bann. „Insgesamt muss man sagen, dass wir eine tolle Woche gehabt haben“, freute sich SVW-Trainer Thomas Schaaf, den 1:0-Champions League-Sieg gegen Chelsea in die Erfolgsbilanz mit einbeziehend. Punktgleich vor dem VfB Stuttgart behaupteten die Bremer ihren zweiten Platz, hinter Tabellenführer Schalke.

André Schulin

Bundesliga
- 14. Spieltag

Freitag, 24.11.2006
1:019'
2:149'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Samstag, 25.11.2006
1:145'
2:162'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 35000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 29100 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:175'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 16400 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:029'
2:045'
3:075'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 40800 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
1:279'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Sonntag, 26.11.2006
1:019'
1:151'
2:166'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:06'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 53000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Es hat nur zweimal geregnet: einmal fünf Tage, einmal acht Tage.

— Heinz Höher über ein Trainingslager auf Sylt