Veränderungen als Konstante

Mit dem HSV auf dem Weg in den Norden der Tabelle: Rafael van der Vaart
Eine Erkenntnis von HSV-Kapitän Rafael van der Vaart nach dem 2:0-Auswärtserfolg beim FC Schalke barg eine Menge Allgemeingültigkeit für alle 18 beteiligten Klubs: „Wir haben am eigenen Leib miterlebt, wie schnell es in der Bundesliga gehen kann.“ Kein Spruch könnte die Entwicklungen in der Rückrunde - auch am 24. Spieltag - besser zusammenfassen. Die Lage an der Tabellenspitze bot neue Perspektiven, UEFA-Cup-Rang Fünf blieb umkämpft und die Karten im Abstiegskampf wurden neu durchgemischt.

Borussia Mönchengladbach tanzte aus der Reihe. Während die anderen Bundesligisten alles dafür taten, um das Feld enger zusammenzuführen, verpassten die Fohlen den Anschluss. Die Chancen waren da, beim VfL Wolfsburg mindestens einen Punkt mitzunehmen - nur die Abschlussqualitäten fehlten. Die in der Rückserie böse abgestürzten Frankfurter Adler stoppten den Sinkflug ausgerechnet im Spiel gegen die aufstrebenden 96er aus Hannover. „Wir hatten heute beim 1:0 das Quäntchen Glück, das uns in den letzten Wochen gefehlt hat“, freute sich Friedhelm Funkel über den ersten Dreier nach zuvor acht sieglosen Partien. Aachens Sieg gegen Mainz (3:2) war für die Alemannia dringend nötig, um nicht Gefahr zu laufen, einen rot markierten Rang zu belegen. Der FSV (Jürgen Klopp: „Es war eine unglückliche Niederlage, die gehören dazu…“) verlor erstmals in der Rückrunde. Borussia Dortmund hatte dieses zweifelhafte Vergnügen bereits zum fünften Mal nach der Winterpause. Konsequenz: Statt einem hoffnungsvollen Ausblick auf die UEFA-Cup-Teilnahme rückte der Abstiegskampf in Sichtweite. Der siegreichen Gäste aus der Lausitz (Energie-Coach Petrik Sander: „So wie wir aufgetreten sind, sind wir in der Lage, die Bundesliga zu halten“) schoben sich punktgleich an die Schwarz-Gelben heran. Einen Zähler dahinter, auf Rang zwölf, fand sich der Hamburger SV ein, der den vierten Sieg in Folge hinlegte.

Nur ein Trost blieb Schalke nach der zweiten Heimpleite binnen einer Woche: Noch war man Tabellenführer. Gegenüber Stuttgart war auch nichts passiert, da die Schwaben zwar Partner eines sehenswerten Schlagabtausches in Leverkusen waren, jedoch die Punkte den Gastgebern überlassen mussten. Aber Werder Bremen rückte plötzlich wieder auf Schlagweite heran. Die Grün-Weißen gönnten sich den traditionellen Heim-Dreier gegen Bochum (3:0), bei dem Aaron Hunt die Rolle des Torschützen in Gänze übernahm. Doch nicht nur von den Bremern drohte den Königsblauen Gefahr: Aus der Tiefe des Raumes nutzten die Münchener Bayern die Schwächen der Konkurrenz, sich im Titelrennen zurück zu melden. Ein Doppelschlag (30., Salihamidzic, 31., Podolski) leitete den 3:2-Erfolg in Berlin ein. Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld pries Schalkes Niederlagen als “Ein Geschenk des Himmels für uns.“ Club-Coach Hans Meyer bekam weder vom Himmel und schon gar nicht von den Bielefeldern etwas geschenkt. Nach der 2:3-Niederlage auf der "Alm" blieb sein Club jedoch Fünfter.

André Schulin

Bundesliga
- 24. Spieltag

Freitag, 02.03.2007
0:280'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Samstag, 03.03.2007
0:231'
2:382'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 74200 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:116'
1:144'
3:286'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 18400 · Schiedsrichter: Marc Seemann
3:061'
3:173'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:065'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 21300 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:058'
2:075'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 40000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:025'
2:073'
3:076'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 40200 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Sonntag, 04.03.2007
2:149'
Tivoli (Aachen) · Zuschauer: 20800 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:142'
1:256'
1:365'
2:386'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 64100 · Schiedsrichter: Babak Rafati

Ich bevorzuge es, Konflikte offen auszutragen. Lieber eine Ohrfeige, als monatelang hinter dem Rücken des anderen zu stänkern. Das vergiftet doch die Atmosphäre.

— Bixente Lizarazu erklärt, warum er gerne mal losboxt