Spitzenquartett ohne Patzer

Steuerte einen weiteren Beitrag zum näher rückenden Cottbuser Klassenerhalt bei: Sergiu Radu
Mit jedweder Formschwankung überlagernder Konstanz klaubten die ersten vier der Tabelle erneut die Punkte zusammen. Am anderen Ende verpassten die drei Letztplatzierten die Chance, in den Heimspielen ihre Aussichten zu verbessern. Cottbus sicherte sich bereits beachtliche 38 Zähler und Nürnberg einen Vorteil gegenüber Leverkusen.

Irgendwie waren die Trainer beider beteiligter Mannschaften mit dem Treffer von Theofanis Gekas unzufrieden. „Die frühe Führung war Gift für uns“, äußerte sich Bochums Coach Marcel Koller und der neue Hertha-Trainer Karsten Heine meinte zum First-minute-Gegentreffer: „Der frühe Rückstand hat uns kalt erwischt.“ Im Interesse seines Vereins sollte sich der Grieche, mit 17 Treffern derzeit bester Bundesliga-Goalgetter, demzufolge für seine Tore also mehr Zeit lassen. Zumindest bis zur zweiten Minute, wie beim Gastspiel in Bielefeld (22. Spieltag), als sein Führungstreffer Bochums Spiel nicht vergiftete. Die Hertha gefror ob des Blitzrückstandes wider Erwarten nicht zur Eissäule und packte mittels ihres 3:1-Sieges satte acht Zähler zwischen sich und Platz 16. Die Troika am Ende der Tabelle erlebte ein schwarzes Wochenende; für Mönchengladbach schmolz die Resthoffnung auf den Klassenerhalt auf einen mikroskopisch wahrnehmbaren Wert zusammen. „Aber wir können nicht aufhören Fußball zu spielen“, versuchte Jos Luhukay der Tristesse mit nüchternem Realismus beizukommen. Für Gladbach-Gegner Hamburger SV wurde Freitag der 13. hingegen zu einem ausgesprochenen Glückstag: Der gerade eingewechselte Paolo Guerrero schob in der 90. Minute zum Siegtreffer der Norddeutschen ein. Der Tabellenvorletzte Mainz 05 entgleiste daheim gegen Schalke und fand nicht in die Spur zurück - das 0:3 machte den Unterschied deutlich. Nach einer spannungsgeladenen Schlussphase unterlag Arminia Bielefeld der Frankfurter Eintracht mit 2:4. „Es war ein eng geführtes Spiel, in dem wir einfach mehr Fehler gemacht haben“, bilanzierte Ernst Middendorp. Die Hessen, mit dem zweifachen Torschützen Ioannnis Amanatidis, durften sich nach dem ersten Auswärtssieg in der Rückrunde eines Vier-Punkte-Abstandes zu Platz 16 erfreuen.

„Wenn man oben dabei bleiben will, muss man solche Spiele gewinnen“, diese Formulierung Armin Vehs drückte schon aus, was ein objektiver Betrachter des Spiels VfB Stuttgart gegen Hannover 96 erkannte: Stuttgarts 2:1-Sieg war glücklich. Getreu dem Motto ‚Zu viele Köche verderben den Brei’ behinderten sich Balitsch und Zuraw bei einem Rettungsversuch gegen Strellers Heber gegenseitig und eskortierten das Leder in die eigenen Maschen. Auch der FC Bayern (Ottmar Hitzfeld: „Spielerisch haben wir sicher Probleme, das hat man auch heute wieder gesehen“) durfte lediglich mit den drei Punkten gegen Leverkusen (2:1) zufrieden sein, mit den Resultaten der Konkurrenz jedenfalls nicht. Neben Stuttgart und Bayern sammelten auch die Nummern eins und zwei der Liga die komplette Punktausbeute ein, und wussten dabei zu überzeugen. Im Schalker Dress gab Lincoln nach mehrwöchiger Sperre ein sehenswertes Comeback und Werder knüpfte in Dortmund an die starke Leistung aus dem Alkmaar-Spiel an. Klose, ohne Abschluss-Zauderei (28.) und Diego, mit prachtvollem Freistoß (39.), hielten den Druck auf Schalke hoch und die Bremer aussichtsreich im Titelkampf. Mit einem dünnen 1:0-Sieg gegen Aachen schob sich Nürnberg, eine Woche vor dem direkten Aufeinandertreffen, im Kampf um Platz fünf wieder vor Leverkusen. Das zuletzt sehr erfolgreiche Team aus Cottbus (zehn Punkte aus vier Spielen) geriet gegen Wolfsburg zwar noch stark unter Druck, tat durch den 3:2-Erfolg jedoch einen enormen Schritt in Sachen vorzeitiger Sicherung des Klassenerhalts.

André Schulin

Bundesliga
- 29. Spieltag

Freitag, 13.04.2007
0:190'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 53500 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
Samstag, 14.04.2007
0:110'
0:234'
0:371'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:01'
1:266'
1:390'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 27200 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:02'
2:174'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 53000 · Schiedsrichter: Marc Seemann
1:128'
1:233'
2:381'
2:490'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 24300 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
2:056'
3:166'
3:290'
Stadion der Freundschaft (Cottbus) · Zuschauer: 16300 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:012'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 44300 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Sonntag, 15.04.2007
0:128'
0:239'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 81000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Knut Kircher

Wenn ich so gespielt hätte wie er, als Wadenbeißer, dann hätte ich mit 18 meine Schuhe verbrannt.

— Klaus Toppmöller über Berti Vogts