Bundesliga 2006/2007 - 19. Spieltag - Di., 30.01.2007 - 20:00 Uhr
3:2
HZ - 1 : 1

Lediglich die Pflicht erfüllt

Licht und Schatten wie beim ganzen Team:
<br>Mario Gomez

Licht und Schatten wie beim ganzen Team:
Mario Gomez

Licht und Schatten wie beim ganzen Team:
Mario Gomez

Stuttgarts Leistung bewegte sich in Wellen. Einer starken Anfangsphase machte ein Bielefelder Nadelstich schon den Garaus. Weil die Gäste aber ungeheuer mutlos spielten, konnten sich die Schwaben erneut steigern und noch einen verdienten Arbeitssieg erringen. Nicht weniger, aber ganz sicher auch nicht mehr.

Armin Veh hatte nach dem Debakel von Nürnberg die verbale Keule geschwungen, allerdings ohne sie personell zu bekräftigen. Einzig Magnin rutschte wirklich neu ins Team, während Tascis Herausnahme zugunsten Hilberts ob einer Rot-Sperre unumgänglich war. Tatsächlich startete der VfB aber wie ausgewechselt. Gleich der erste Angriff sorgte für große Gefahr, als Hilbert wenig präzise in den Strafraum flankte und Hitzlsperger fast von einem Abwehrfehler profitiert hätte (3.). Die Schwaben waren agiler und vor allem einfallsreicher als der Gegner, der obendrein nicht einmal sicher stand. Da Silvas weiten Ball in den Strafraum durfte Cacau bedacht zu Gomez legen, der gleichfalls unbedrängt zum noch immer frühen 1:0 einköpfte (10.). Erstaunlicherweise war es dann vorbei mit dem großen Eifer. Stuttgart ließ rapide nach und erlaubte den Gästen, selbst teilzunehmen, was zur Folge hatte, dass erst einmal gar nichts passierte und wenig später dann der Ausgleich fiel. Völlig überraschend spielte Kauf einen Traumpass auf Eigler, der nach einem Haken gegen Delpierre frei vor dem Tor stand und mit dem ersten Schuss auch gleich in selbiges traf (26.). So langweilig Bielefeld bis dahin aufgetreten war, hatte man so viel Abgebrühtheit nicht erwarten dürfen. Verdient machte sich die Arminia aber auch nachträglich um diesen Spielstand nicht. Einzig eine härtere Gangart war den Gästen zu bescheinigen; ein zweiter Torschuss hingegen blieb bis zum Wechsel aus. Stuttgart dagegen kam durch Cacau (30.) und Meira (40.) noch zweimal halbgefährlich vors Tor. Das Spiel der Schwaben war aber zu verkrampft und hatte nichts gemein mit dem einer Spitzenmannschaft. So fand der Pausenpfiff von Schiri Gagelmann doch einige Nachahmer.

Thomas von Heesen wechselte zum Wiederbeginn aus. Dennoch zeigte sein Team das gleiche Phlegma wie im ersten Durchgang und ließ sich erneut auch früh aus der Bahn werfen. Einen ruhenden Ball schlug Pardo von der linken Seite vors Tor, wo ein Bielefelder Stellungsfehler Cacau das 2:1 erlaubte (52.). Allein weil Stuttgart den Schwung diesmal zu nutzen verstand, konnte die Arminia niemals wieder ins Spiel zurückkehren. Kaum zwei Minuten nach dem Treffer setzte sich Hilbert auf der rechten Seite durch und legte den Ball zum heranbrausenden Gomez, der aber aus drei Metern das leere Tor verfehlte. Lang ärgern musste sich der Stürmer nicht, weil Stuttgart nun so überlegen war, dass genug weitere Chancen folgten. Nach einer Stunde war es wieder Gomez, der einen klugen Mittelfeldpass geschickt mitnahm und mit etwas Glück Matthias Hain umkurvte, um diesmal dann das leere Tor auch zu treffen. Der VfL konnte das Tempo nun drosseln und immer sicher sein, dass Bielefeld keinen Ärger mehr machen würde. Masmanidis traf zwar noch einmal das Außennetz (77.), eine echte Chance vergab er damit aber nicht. Erst als Ahanfouf kurz vor Schluss im Strafraum gestoßen wurde, kam noch einmal künstliche Spannung auf. Den Strafstoß verwandelte der Gefoulte selbst (86.), doch waren die Gäste nicht in der Lage, noch einmal gefährlich vors Tor zu gelangen. Stuttgart hingegen schaffte das in persona Benny Lauths, der in seinem ersten Einsatz fast zu einer Riesenchance gekommen wäre. Borges aber ließ ihn nicht ziehen, sondern zog kurz vor dem Strafraum die Notbremse, was zwar ein weiteres Gegentor verhinderte, folgerichtig aber die Rote Karte nach sich zog. Während Bielefeld zu Recht für diese Leistung null Punkte erhielt, hatte sich Stuttgart zumindest rehabilitiert. Der freche Stil der Hinrunde blieb allerdings größtenteils unerreicht.

Maik Großmann

Solange die Kölner die Frauen aussperren, wird aus denen nie was.

— Bayern-Manager Uli Hoeneß über den 1. FC Köln, der den Spielerfrauen den Zugang zum Funktionärsbereich und Innenraum verwehrte.