Bundesliga 2006/2007 - 22. Spieltag - So., 18.02.2007 - 17:00 Uhr
1:3
HZ - 1 : 2

Zusammengerückt

Schoss den VfL mit seinem ersten Doppelpack aus der Krise: Theofanis Gekas

Schoss den VfL mit seinem ersten Doppelpack aus der Krise: Theofanis Gekas

Schoss den VfL mit seinem ersten Doppelpack aus der Krise: Theofanis Gekas

Am letzten Sonntag hatte Thomas von Heesen nach acht Spielen ohne Sieg sein Amt als Cheftrainer bei Arminia Bielefeld niedergelegt. Sein Assistent Frank Geideck rückte nach, und rund um die „Alm“ hofften alle: Neue Besen kehren gut. Doch diese Hoffnung ging bei der ersten Bewährungsprobe nicht in Erfüllung.

Einen schlimmeren Auftakt hätte es für den „neuen Besen“ nicht geben können: Schon nach 110 Sekunden geriet seine Mannschaft mit 0:1 in Rückstand. Theofanis Gekas hatte mit seinem achten Saisontreffer die 406 Minuten währende Torflaute der Bochumer beendet. Nur sieben Minuten später legte er sogar nach. Nach einem eleganten Zuspiel von Joel Epalle schob er überlegt ein. Besonders ärgerlich für Geideck und die Seinen: Dieses 0:2 war eigentlich irregulär. Der Vorbereiter hatte ebenso elegant im Abseits gestanden. Zwar waren die Arminen nach den frühen Gegentoren denkbar verunsichert, doch auch die Bochumer ließen jegliche Souveränität vermissen. Nach einem groben Schnitzer des ehemaligen Bielefelders Christoph Dabrowski in der 26. Minute kam Artur Wichniarek an den Ball und überwand nach flinkem Alleingang VfL-Schlussmann Jaroslav Drobny. In der Folgezeit offenbarte sich, wie hässlich der Abstiegskampf sein kann. Hektik, Zerfahrenheit und Unruhe prägten das Spiel zweier Mannschaften, denen man in dieser Form keine goldene Zukunft in der ersten Spielklasse prophezeien mochte.

Nach der Pause gelang es Dabrowski, seinen Fehler wettzumachen. Diesmal war Arminias Markus Schuler ein Schnitzer unterlaufen. Er klärte eine Flanke fahrlässig in die Mitte vor die Füße seines Ex-Kollegen, und der Nutznießer verwandelte aus 14 Metern zum 3:1 für Bochum. Dann trat ein, was zu erwarten war: Bochum wollte nicht und Bielefeld war nicht in der Lage, mehr zu tun. Kombinationen über mehr als drei Stationen waren eine Seltenheit und führten, wenn ausnahmsweise doch gelungen, ebenfalls zu nichts. „Oh - wie ist das schön“, sangen selbstmitleidige Arminia-Fans. „Wir haben bezahlt, wir können jetzt gehen.“ Es blieb beim für Bielefeld desaströsen 1:3, und die Kontrahenten rückten dadurch in der Tabelle mit jeweils 23 Punkten auf Tuchfühlung aneinander. Der Schütze des Ehrentreffers, Artur Wichniarek, machte aus dieser Not eine Tugend: „Der Druck der Mannschaften von unten ist sehr groß“, sagte er. „Vielleicht brauchen wir das.“

Dirk Gieselmann

Ich habe in die asoziale Kiste gegriffen.

— Reiner Calmund nach 0:1-Pausenrückstand für Bayer 04 in Frankfurt