Bundesliga 2006/2007 - 24. Spieltag - Sa., 03.03.2007 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 0

Bayer wie in alten Tagen

Symbol des Leverkusener Aufschwungs:
<br>Renè Adler

Symbol des Leverkusener Aufschwungs:
Renè Adler

Symbol des Leverkusener Aufschwungs:
Renè Adler

Auf Leverkusens Unberechenbarkeit war wieder einmal Verlass. Als wäre es nie anders gewesen, stellte die Platzelf von Beginn an das überlegene Team und kanzelte den Gegner souverän ab. Ein früher Doppelschlag entschied das Spiel zuungunsten der Schwaben, die personell geschwächt waren, aber auch erheblich mehr Fehler machten als gewohnt.

Michael Skibbe fehlten der gesperrte Barbarez und auch Torhüter Butt. Dessen Sperre war zwar abgelaufen, doch hatte er seinen Stammplatz in dieser Zeit verloren. Erneut stand der junge Renè Adler im Kasten. Beweisen durfte dieser sich gleich in der lebhaften Anfangsphase, als er stark gegen den Schweizer Streller parierte, den Armin Veh aus der Not heraus aufgestellt hatte. Toptorjäger Gomez fehlte dem VfB verletzt. Latent überlegen war schon zu dieser Zeit aber Bayer, das durch Voronin bereits nach vier Minuten der Führung nahe kam und dann ungewohnte Kaltschnäuzigkeit bewies, als es in nur zwei Minuten für eine Vorentscheidung sorgte. Nach einer Ecke flankte Schneider im zweiten Anlauf an den langen Pfosten, wo man Voronin ganz vergessen hatte und ihm ein billiges Tor aus einem Meter erlaubte (20.); Bayer hatte allerdings Glück in dieser Szene, weil Haggui bei Schneiders Flanke im Abseits stand und dabei nicht unbedingt passiv blieb. Stuttgart andererseits machte sich jetzt wirklich schuldig. Eine Bogenlampe von Babic tropfte nur zwei Minuten später in Zeitlupe an den langen Pfosten, wo Magnin einfach eingeschlafen war und dem kleinen Freier ein seltenes Kopfballtor ermöglichte. Nun war der VfB erst mal vor den Kopf gestoßen und verlor für eine Weile völlig die Kontrolle. Ein dummer Fehler brachte wieder Freier in Position (32.), etwas später traf Voronin sogar noch den Pfosten. Aus einer ausgeglichenen hatte sich zur Pause eine sehr einseitige Partie entwickelt. Und Bayer war nun stark wie schon seit langem nicht in dieser Saison.

Noch immer aber war Stuttgart Spitzenmannschaft genug, um sofort auf den Anschluss zu drängen. Wie zu Beginn war es Streller, der zu einer frühen Möglichkeit kam, mit seinem viel zu schwachen Schuss aber Adler nur motivierte (47.). Dessen Gegenüber Hildebrand musste sich erneut über seine Hintermannschaft ärgern, als Delpierre einen viel zu kurzen Rückpass spielte und Freier eine Riesenchance ermöglichte. Schon vorbei am Keeper schoss der aber am leeren Tor vorbei (49.). Das kurze Aufbäumen der Schwaben verschwand schon wieder, weil der VfB schlicht und einfach zu viele Fehler machte. Ganz allein kam Barnetta aus zwölf Metern zum Schuss, nachdem ihm ein Stuttgarter den Ball vorgelegt hatte. Und dann führte Bayer die Gäste auch noch vor, als Juan einen abermaligen Schneider-Freistoß seelenruhig verarbeiten konnte und sich entschied, das Tor mit der Hacke zu erzielen (61.). Die Ehre immerhin gebot es der Gastelf, aus der Verzweiflung heraus noch einmal anzugreifen. In Hülle und Fülle ergaben sich plötzlich Chancen, die jedoch mehrfach durch vor allem Lauth und Farnerud vergeben wurden, wobei sich Adler auch spektakulär hervortat. Im Nachsetzen konnte Cacau den jungen Keeper dann aber noch einmal überwinden (73.), doch letztlich wachte Stuttgart zu spät auf, um Bayer den Sieg noch abzujagen. Allein die Fehlerquote der ersten Halbzeit erlaubte außerdem nie einen anderen Ausgang als drei Punkte für Leverkusen.

Maik Großmann

Ich würde nur Platz 1 sofort unterschreiben.

— Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner im SPORT BILD-Interview auf die Frage, welchen Tabellenplatz er am Saisonende unterschreiben würde.