Bundesliga 2006/2007 - 26. Spieltag - So., 18.03.2007 - 17:00 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Bremer Minimalismus

Enorm zweikampfstark, mit viel Zug zum Tor und den ersten Treffer vorbereitend: Clemens Fritz

Enorm zweikampfstark, mit viel Zug zum Tor und den ersten Treffer vorbereitend: Clemens Fritz

Enorm zweikampfstark, mit viel Zug zum Tor und den ersten Treffer vorbereitend: Clemens Fritz

In einer über weite Strecken von Werder überlegen geführten Partie setzten sich die Hausherren am Ende hoch verdient mit 2:0 durch. Mainz tat insgesamt zu wenig nach vorne, kam in der zweiten Halbzeit zu keiner klaren Torchance. Bremen behielt stets die Oberhand im Mittelfeld und konnte durch den Treffer von Vranjes den Anschluss an den Tabellenersten aus Schalke herstellen.

Bei Werder konnte Miroslav Klose nach überstandener Rückenverletzung wieder auflaufen. Christian Schulz fiel dagegen aus, da er sich beim Aufwärmen verletzt hatte. Für ihn kam Jurica Vranjes. Der FSV Mainz blieb im Vergleich zur Vorwoche gegen Bielefeld unverändert. Nach 90 Sekunden gab es den ersten Aufschrei im Weserstadion: Diego zog nach schöner Einzelleistung aus gut 20 Metern ab und traf nur den rechten Pfosten. Nach gelungenem Zusammenspiel von Frings und Klose konnte Manuel Friedrich den Ball gerade noch von der Linie übers Tor köpfen (5.). Werder bestimmte die Anfangsphase nach Belieben, Mainz befreite sich kaum aus der eigenen Hälfte. Mutterseelenallein kam Per Mertesacker dann nach einem Eckball zum Kopfball, verzog den Ball jedoch kläglich (9.). Auf Seiten der Mainzer war es der zuletzt stärkste FSV’ler Zidan, der die erste Chance hatte. Nach schönem Pass von Ruman feuerte der Ägypter einen strammen Rechtsschuss aus halblinker Position ab, den Wiese stark parierte (12.). In der Folge stand die Bremer Abwehr ungewohnt schlecht, so dass Mainz zu weiteren Gelegenheiten kam. So zog Ruman ungehindert aus 22 Meter ab – trotz des flatternden Balles bekam Wiese seine linke Hand aber gerade noch rechtzeitig hoch (14.). In der Folge verflachte die Partie ein wenig, die Kämpfe wurden überwiegend im Mittelfeld ausgetragen. Die beiden Rauten neutralisierten sich über weite Strecken, einzig Klose konnte hin und wieder Akzente nach vorne setzen. Nur bei Standardsituationen kamen die Teams zu Torchancen. Nach Eckball von Zidan war es Noveski, der allerdings nicht genug Druck hinter den Ball bekam und ihn zwei Meter übers Tor köpfte (25.). Aufgrund eines Fehlers von Noveski kam es auf der anderen Seite zur bis dato aussichtsreichsten Möglichkeit des Spiels. Erst war es der Portugiese Almeida, der sie freistehend vor Wache vergab. Dann konnte Miroslav Klose den daraus resultierenden Abpraller nicht verwerten, da er den Ball reichlich unplatziert auf Dimo Wache schoss (31.). Erst kurz vor dem Pausenpfiff erarbeitete sich Werder wieder eine gute Torchance. Nach starkem Zuspiel von halblinks trat Vranjes kläglich am Ball vorbei (45.).

Die zweite Hälfte begann fahrig, da sich weder Bremen noch die Gäste aus Mainz zu wirklicher Torgefahr aufschwangen. Almeida durchbrach diesen Stillstand. Sein von der Strafraumgrenze abgegebener Schuss kam allerdings weder platziert noch fest auf den Kasten von Wache (57.). Dann die starke Vorarbeit von Clemens Fritz, der sich an der Strafraumgrenze an drei Mainzer Abwehrspielern vorbeitankte und die Kugel überlegt nach links schob, wo der ansonsten schwache Vranjes wartete, der aus 12 Metern links unten zum 1:0 einschob (60.). Mainz öffnete den Abwehrblock nach dem Rückstand, was den Bremern viel Raum zum Kontern einbrachte. Die meist über links ausgetragenen Angriffe versandeten aber im Nichts, auch weil der eingewechselte Rosenberg keine zwingenden Pässe zustande brachte. Jürgen Klopp brachte mit Jovanovic und Niculae zwei weitere Offensivkräfte, die das FSV-Spiel allerdings auch nicht entscheidend belebten. Im Gegenteil, denn tatsächlich spielte nur noch der Tabellenzweite. Immer wieder scheiterte Nationalspieler Klose am gut aufgelegten Dimo Wache. Auch die Hereinnahme des ehemaligen Stuttgarters Imre Szabics konnte an der Mainzer Niederlage nichts mehr ändern. Dann der zweite Treffer der Partie – in der Nachspielzeit: Dimo Wache war zum letzten Angriff der Mainzer mit nach vorne geeilt. Vranjes gelang es, den abgeprallten Ball der Bremer Abwehr aufzunehmen und lang nach vorne auf Diego zu schlagen, der sich im Zweikampf gegen Azaouagh geschickt durchsetzte und den Ball zum 2:0 ins leere Tor einschoss. Bremen gewann verdient gegen eine müde wirkende Mainzer Èquipe und hielt den Anschluss an Tabellenführer Schalke 04.

Daniel Müller

Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig.

— Christoph Daum