Für Aachen war mehr drin

Vollstreckte wie ein Routinier: Chhunly Pagenburg

Nürnberg tat sich über große Strecken der Partie gegen Aachen sehr schwer, versäumte es in der Anfangsphase, mehr als ein Tor vorzulegen. Das Frontzeck-Team war dem Ausgleichstor mehr als einmal nahe, musste letztlich aber doch die dritte Schlappe in Folge einstecken.

Anfangs sah es wirklich so aus, als ob die Franken ihre Gäste in Grund und Boden spielen wollten. Die Alemannen kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus, hatten Glück, dass ein Treffer von Saenko (5.) wegen Abseits keine Anerkennung fand, mussten aber dann doch in der 12. Spielminute das Runde aus dem Netz holen. Engelhardt hatte die Gäste-Deckung fein überlupft, Youngster Pagenburg den Ball gekonnt mit der Brust angenommen und wie ein Routinier verwertet. Gut zwanzig Minuten lang kam Aachen kaum aus der Defensive, doch als ein erster gelungener Konter über die Endstation Rösler vom Querbalken ins Feld zurück prallte (23.), waren die Gäste plötzlich auf Augenhöhe. Neben einer weiteren guten Möglichkeit, einem Herzig-Kopfball, fehlte es aber an weiteren Hochkarätern auf beiden Seiten. Die Mannschaften hatten sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit weitestgehend im Mittelfeld neutralisiert. Es fehlte am genauen Anspiel auf die Spitzen.

Gute Torchancen wurden erst wieder im zweiten Durchgang herausgespielt. Nach einer Gelegenheit für Pagenburg fiel besonders der Schuss von Kristiansen, der von Kucera abgefälscht vom Innenpfosten zurücksprang, auf. Aber auch der eingewechselte Ibisevic, Aachen hatte nun mit dem Bosnier neben Schlaudraff einen zweiten Stürmer auf dem Platz, war nicht weit vom Erfolg entfernt. Danach zerstörten sich die Akteure den Spielfluss allerdings durch fortwährendes Foulspiel, bei dem die Gäste die Nase vorn hatten. Insgesamt verteilte Schiri Kinhöfer elf Karten. Die dauernden Unterbrechungen wirkten sich bis in die Schlussminuten negativ aus. In den Strafräumen war kaum noch etwas los. Erst als die Alemannen sich gegen Ende der Partie noch einmal ernsthaft und ohne Treterei aufmachten, doch noch den Ausgleich zu bewerkstelligen, wankte der Club etwas. Ins Tor trafen die Gäste jedoch nicht mehr. Dafür verloren sie nach einem letzten Getümmel vor dem FCN-Tor Rösler noch durch Gelb-Rot und ein Spiel, in dem zumindest eine Punkteteilung für die Aachener drin war. Trainerfuchs Hans Meyer vom Club hatte dagegen diesmal auf den jungen Pagenburg in der Startelf gesetzt und wurde für seinen Mut belohnt. Ein UEFA-Cup-Rang war wieder ein Stück näher gerückt.

Ulrich Merk