Bundesliga 2006/2007 - 3. Spieltag - Sa., 26.08.2006 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Wolfsburg eigentlich noch torlos

Konnte seinen Schnabel nicht halten: Carsten Ramelow

Konnte seinen Schnabel nicht halten: Carsten Ramelow

Konnte seinen Schnabel nicht halten: Carsten Ramelow

Leverkusen steigerte sich in kleinen Dosen, doch als der Sieg in Reichweite war, kam Bayer nicht vom Fleck. An alter Wirkungsstätte riskierte Klaus Augenthaler dann alles und wurde schließlich belohnt. Das erste Saisontor aber schoss wieder kein Wolf.

Ausgerechnet das Duell der fanärmsten Klubs musste zehn Minuten später beginnen, weil rund ums Stadion die Zufahrtsstraßen verstopft waren. Wolfsburg spielte mit nur einer Spitze, nämlich Klimowicz, der diesmal zwar fair, aber unaufregend spielte. Den ersten Schuss gaben sogar die Gäste ab, doch immer seltener verloren sie sich fortan in der Leverkusener Hälfte. Bayer spielte auf Sieg und Wolfsburg auf Punktgewinn. Nach einer der ersten Ecken tummelten sich sowohl Madouni als auch Juan im Wolfsburger Strafraum. Beide versuchten an den Ball zu kommen, aber keiner schaffte es richtig. Ihr gemeinsamer Torversuch war dennoch ein gefährlicher Schuss für Jentzsch. Die erste Halbzeit hatte insgesamt viele Längen. Rühmliche Ausnahmen waren ein schönes Tor von Schneider, das aber zu Recht wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde, sowie ein Lattenknaller von Makiadi in Minute zwölf. Bis kurz vor der Halbzeit blieb dies die beste Chance des Spiels, dann wurde es doch noch einmal kurzweilig. Erst köpfte Klimowicz nach einer Ecke knapp am Metallbalken vorbei (38.), fast im Gegenzug dann verpasste Kießling nach Vorarbeit von Barbarez das Tor. Als dann auch noch Madouni nach einem Freistoß hauchdünn den Kasten verfehlte, wusste Wolfsburg endgültig Bescheid. Zur Pause waren die Gäste, die ja bislang weder ein Tor kassiert, noch eines erzielt hatten, gut bedient.

Dieser Eindruck änderte sich nach dem Wechsel, weil Bayer in Führung ging. Wieder war es eine Standardsituation, welche die Gefahr heraufbeschworen hatte, nämlich eine Ecke von Schneider, die Madouni schlau in die Mitte verlängerte und Juan schließlich in die Maschen setzte (49.). Leverkusen war eigentlich gewillt, nachzulegen, doch in letzter Konsequenz wurde die Entscheidung nicht gesucht. Wären die Rollen unverändert geblieben, hätte es wohl auch so zum Sieg gereicht, doch Wolfsburg steigerte sich und verschärfte das Risiko. Nun konnte im Grunde alles passieren. Erst ließ Karhan die Riesenchance zum Ausgleich aus, als er aus fünf Metern an Butt scheiterte (61.). Dann vergab auch Kießling leichtfertig die Entscheidung, als Schneider ihn blendend einsetzte, aber der Ex-Nürnberger zu überhastet abschloss (66.). Vier Minuten später aber war es dann soweit. Nach einer Ecke von rechts stieg Madouni hoch und traf zielgenau ins Netz. Doch es jubelten die anderen Fans, denn Madouni hatte, von Madlung behindert, seinen eigenen Keeper bezwungen. Auch wenn das Zustandekommen glücklich war, hatte sich Wolfsburg den Ausgleich inzwischen verdient. Fortan war es gar der VfL, der die besseren Chancen herausspielte. Sowohl Klimowicz (75.) als auch Hofland (81.) trafen nur deswegen nicht zum 1:2, weil Jörg Butt zu starken Paraden aufgelegt war. Für einen anderen endete das Werksduell dann unrühmlich. Carsten Ramelow flog mit Gelb-Rot vom Platz, weil er nach seiner Gelben Karte in einen Redeschwall verfiel und Schiri Fleischer so lange anfauchte, bis der ihn herunterstellte (83.). Der Kapitän, er hätte sich noch unbeliebter gemacht, wäre Wolfsburg im Anschluss noch der Sieg gelungen, doch das Spiel pendelte sich auf ein gerechtes Unentschieden ein.


Maik Großmann

Ich habe den Schiedsrichter Eierkopp genannt. Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das keine Beleidigung.

— Kölns Manager Jörg Schmadtke über Schiedsrichter Guido Winkmann, der ihn bei einem 1:1 in Bremen auf die Tribüne verbannt hatte