Bundesliga 2006/2007 - 30. Spieltag - Sa., 21.04.2007 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Rost ließ den Knoten platzen

War nur vor dem eigenen Tor treffsicher: Timo Rost

War nur vor dem eigenen Tor treffsicher: Timo Rost

War nur vor dem eigenen Tor treffsicher: Timo Rost

Völlig verdient setzte sich der S04 gegen die fast ausschließlich auf Konter ausgerichteten Lausitzer durch, die ihre letzten drei Auftritte in der Fremde allesamt siegreich gestaltet hatten. Damit eroberte die Slomka-Elf die für einen Tag an Bremen verlorene Tabellenführung zurück.

Zur Spiel entscheidenden Szene kam es in der 60. Minute: Der von Ernst auf der rechten Seite bediente Hamit Altintop flankte ins Zentrum Richtung Lincoln. Den Weg zum Brasilianer sollte die Hereingabe jedoch nicht finden, denn Energie-Akteur Timo Rost beförderte das Leder zuvor ins eigene Netz. Nur vier Zeigerumdrehungen später war Marcelo Bordon bei einer Lincoln-Ecke zweikampfstärker als seine Kontrahenten Kukielka und McKenna und führte per Kopf aus wenigen Metern die endgültige Entscheidung herbei. Bis zu dieser Phase der Begegnung war der Cottbuser Plan, den Königsblauen mit einer massierten Deckung sowie gelegentlichen Entlastungsangriffen das Leben schwer zu machen, vollständig aufgegangen. Zwar feuerten die Schützlinge von Petrik Sander keinen einzigen Schuss auf den Kasten von Manuel Neuer ab, doch auch der S04 versprühte lediglich zwei Mal aus der Distanz Gefahr. Zunächst war Gästekeeper Piplica bei einem 20-Meter-Knaller von Ernst mit einer tollen Parade zur Stelle (23.), zwölf Minuten darauf flog ein Versuch von Hamit Altintop aus etwas größerer Distanz knapp am Zielraum vorbei. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff verweigerte Schiedsrichter Gräfe den Knappen dann nach einem Foul von Mitreski an Rodriguez auf der Strafraumlinie einen klaren Elfmeter. Ansonsten präsentierten sich die Schalker wenig einfallsreich, so dass es torlos in die Kabinen ging.



Kurz nach Wiederbeginn wären die Lausitzer um ein Haar völlig überraschend in Front gegangen – allerdings senkte sich eine verunglückte Flanke von Timo Rost über den verdutzten Neuer hinweg nur an den Querbalken (52.). Nachdem Rost und Bordon mit ihren Treffern Bewegung auf dem Videowürfel erzeugt hatten, hätten die Königsblauen das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können. Doch weder Rodriguez, der in der 77. Minute bei einer Freistoßflanke einen Schritt zu spät kam, noch der im Duell mit Energie-Schlussmann Piplica unterlegene Lincoln brachten das Netz des gegnerischen Gehäuses zum Zappeln. Da auch Pechvogel Rost seine Möglichkeit zum Anschlusstor für die auch in der Schlussphase nicht sonderlich zielstrebigen Cottbuser vergab, durften die Einheimischen unter den gut 61.000 Zuschauern in der Veltins-Arena einen 2:0-Erfolg ihrer Lieblinge bejubeln.

Christian Brackhagen

Es ist das Schicksal aller Trainer, früher oder später mit Tomaten beworfen zu werden.

— Dino Zoff