Bundesliga 2006/2007 - 5. Spieltag - Sa., 23.09.2006 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Bayer verpasste vorzeitige Entscheidung

Nach der privaten Tragödie (Tod der Tochter) dennoch bester 96er: Robert Enke

Nach der privaten Tragödie (Tod der Tochter) dennoch bester 96er: Robert Enke

Nach der privaten Tragödie (Tod der Tochter) dennoch bester 96er: Robert Enke

Im ersten Durchgang hatte Bayer Leverkusen die Hannoveraner sicher beherrscht, allerdings nur ein Tor vorgelegt. Nach dem Seitenwechsel richtete sich die Werkself überwiegend aufs Halten des knappen Vorsprungs ein und wurde dafür mit dem Gegentreffer bestraft.

Grippebedingt musste 96 auf einige gesetzte Akteure verzichten, aber auch bei der Werkself standen gegenüber der letzten Bundesligapartie vier neue Spieler in der Anfangsaufstellung. Während Hannover aufgrund vieler Unzulänglichkeiten im Aufbauspiel kaum Offensivakzente setzte, begann Leverkusen wesentlich konzentrierter und abgeklärter. Nach einer ersten Duftmarke Barnettas, er köpfte nach fünf Minuten über das Tor, dauerte es weitere zwölf Uhrzeigerumdrehungen, ehe es erneut brenzlig vor dem Tor von Enke wurde. Diesmal traf der Schweizer WM-Teilnehmer nur den Pfosten. Am Übergewicht der Gäste änderte sich auch in der Folgezeit kaum etwas. Allerdings mussten die Anhänger der Leverkusener bis zur 30. Minute warten, bis sich für Voronin eine weitere Gelegenheit zum 1:0 ergab. Enke blieb gegen den Ukrainer jedoch im direkten Duell der Sieger. Als Spielmacher Schneider allerdings in der 37. Minute mustergültig für Barbarez auflegte, klingelte es im Gehäuse der Hausherren. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte sich auch Hannover in Person Stajners endlich einmal bis vors gegnerische Tor durchgetankt, doch Torwart Butt hielt die knappe Führung Bayers fest.

Das Potential der Gastgeber schien auch nach dem Wiederanpfiff nicht auszureichen, um die Werkself zu gefährden. Locker fing die Skibbe-Truppe die ideenlosen Angriffe der 96er ab und konterte immer wieder gefährlich. Bei weiteren zwei Aktionen musste Keeper Enke gegen Barnetta und Voronin sein ganzes Können aufbieten, um das 0:2 zu verhindern. Leverkusen ließ sich danach allerdings nicht mehr so oft in der Offensive blicken, während Hannover durch die Hereinnahme von Hashemian den Druck zu erhöhen wusste. In der 74. Minute war der Iraner dann auch entscheidend am Ausgleich beteiligt. Stajner hatte ihn steil geschickt, Hashemian war jedoch am herauslaufenden Butt gescheitert. Der Abpraller landete allerdings vor den Füßen von Brdaric, der nicht lange fackelte und halbhoch einnetzte. Echte Highlights lieferte die Partie in der Schlussviertelstunde indes nicht mehr. So blieb es bei einem Remis, dass Hannover nicht aus dem Tabellenkeller half, den Leverkusenern aber auch den Sprung in den vorderen Ligabereich verwehrte.

Ulrich Merk

Saftig kann ruhig zum Finale nach Berlin kommen und sich auf die Bank setzen. Das ist mir egal.

— Dragoslav Stepanovic, Trainer von Bayer Leverkusen, über den kurz vor dem Pokalfinale entlassenen Vorgänger Reinhard Saftig.