Bundesliga 2006/2007 - 7. Spieltag - Sa., 14.10.2006 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Kein Ende der HSV-Talfahrt

Legte beide Schalker Treffer auf: Hamit Altintop

Legte beide Schalker Treffer auf: Hamit Altintop

Legte beide Schalker Treffer auf: Hamit Altintop

Selbst gegen keineswegs überzeugend aufspielende Schalker taumelte der hanseatische Traditionsklub tiefer in den Tabellenkeller, denn mit der ersten Heimniederlage der Saison wurde ein neuer Markstein in der nach unten offenen Leistungsskala gesetzt.

Mit dem verletzten Abwehrchef Kompany musste HSV-Coach Thomas Doll einen weiteren nicht einsetzbaren Stammspieler aus der Startelf nehmen und nach dem Ausfall von Bastian Reinhardt noch einen wichtigen Deckungsrecken außen vor lassen. Eine nahezu ereignislose erste Viertelstunde wurde überraschend mit der Schalker Führung abgeschlossen. Mathijsens Fehlpass auf Hamit Altintop nutzte der für den verletzten Ernst aufgebotene Türke mit einem feinen Zuspiel auf seinen Zwillingsbruder aus. Halil zog mit dem Ball an Wicky vorbei, um zuletzt Keeper Kirschstein keine Abwehrmöglichkeit zu lassen (16.). Den verkrampften Angriffsbemühungen der Hausherren tat dieser Gegentreffer überhaupt nicht gut, auch wenn Ljuboja sechs Minuten nach dem Rückstand per Hacke die Kugel über die Torlinie kickte. Die Unparteiischen hatten den Ball beim Zuspiel von Laas jedoch zuvor im Toraus gesehen. Allerdings sah es auch nicht so aus, als ob die Gäste stabiler wirkten, denn in der 30. Minute lag der Ball zum 1:1 im S04-Kasten. Ein Steilpass von Sanogo war bei Jung-Nationalspieler Trochowski gelandet, dessen Schuss aus halblinker Position, von Bordon abgefälscht, im rechten Eck der der Schalker Hütte landete. Das Spiel wurde nach dem Ausgleich nicht besser, sondern nur noch zerfahrener und härter. Der negative Höhepunkt wurde erreicht, als Jarolim, bereits mit Gelb bedacht, zu hart einstieg und verfrüht den Weg zur Nasszelle antreten durfte (43.).

Trainer Doll ließ zur Pause auch noch den ebenfalls einem Platzverweis nahe stehenden de Jong in der Kabine und trat mit den unerfahrenen Fillinger und Feilhaber zur zweiten Hälfte an. In der 49. Minute schienen die Maßnahmen zu fruchten. Den Hamburgern wurde nach einem Foul von Krstajic an Sorin ein Strafstoß zugesprochen, doch Sanogo brachte die Kugel vom Punkt aus nicht am gut reagierenden Torwart Rost vorbei. Den angeknacksten Hanseaten schenkten die Königsblauen vier Minuten später prompt das 2:1 ein. Der dynamische Bordon war mit aufgerückt, erhielt in der Spitze einen Flankenball von Hamit Altintop aufgelegt, sprang höher als zwei Hamburger und überwand Kirschstein per Kopfstoß. Zehn Hausherren mühten sich im weiteren Verlauf nach Kräften, zumindest den Gleichstand wieder herzustellen, doch außer gutem Willen hatte das dezimierte Team kaum etwas zu bieten. Schalke wehrte die Bemühungen des HSV unaufgeregt ab, tat selbst aber auch kaum mehr etwas dafür, das Resultat noch aufzubessern. Erst in den Schlussminuten ergaben sich noch zwei Tormöglichkeiten: Varela scheiterte völlig frei vor Kirschstein am HSV-Keeper und Trochowskis Freistoß aus ca. 35 Metern faustete Rost aus der Gefahrenzone. Damit setzte sich die Talfahrt der Hamburger ungebremst fort, während die Slomka-Truppe, ohne wirklich Bäume ausgerissen zu haben, in der Spitzengruppe der Tabelle Platz nahm.

Ulrich Merk

Ich habe nicht überreagiert. Ich habe ein Schimpfwort benutzt.

— Christian Streich