Bundesliga 2006/2007 - 7. Spieltag - Sa., 14.10.2006 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 1

Vom ersten Windstoß umgeblasen

Ein Auszug aus dem Sommermärchen: 
<br>Oliver Neuville

Ein Auszug aus dem Sommermärchen:
Oliver Neuville

Ein Auszug aus dem Sommermärchen:
Oliver Neuville

Mönchengladbach untermauerte seinen Ruf als Januskopf. Während alle Gastspiele in dieser Spielzeit mit Niederlagen endeten, gelang nun im vierten Heimspiel der vierte Sieg. Wolfsburg war für dieses Unterfangen ein angenehmer Gegner. Zwar begannen die Wölfe erheblich stärker als die Hausherren, nach einem Gladbacher Doppelschlag streckten sie aber auf der Stelle die Waffen nieder.

Das Spiel der Platzherren litt zu Anfang stark unter den vielen Umstellungen, vor allem die Abwehr gab ein recht befremdliches Bild ab. Wolfsburg zudem startete weniger defensiv als erwartet und traf nach drei Minuten auch direkt mal ins Tor; allerdings stand Krzynowek dabei deutlich im Abseits. Langsam und mühsam tasteten sich die Fohlen vorwärts, waren aber viel zu umständlich im Spielaufbau. Noch schlimmer aber war, dass Borussia den Gegner nicht ernst nahm, denn nur so war zu erklären, dass Madlung, zumal bekannt für seine Kopfballstärke, nach Krzynoweks Ecke frei hochsteigen und zum 0:1 köpfen konnte (17.). Eine Minute später hätte es fast wieder geklingelt, als Krzynowek mühelos durchbrach und allein vor Keller stand. Der Amerikaner parierte aber gekonnt. Gladbach war jetzt völlig von der Rolle und konnte nicht mehr tun, als weiteren Schaden zu verhindern, zumal Wolfsburg sein Selbstvertrauen nicht nur in die Defensive investierte. Doch ohne jede Ankündigung wendete sich dann das Blatt, als Kahe vom Strafraum abzog und Kluge den Abpraller versehentlich erst an den Pfosten und dann ins Tor bugsierte (34.). Das allein war schon unverdient, aber eine Minute später standen Spiel und Stadion völlig Kopf. Ganz billig vernaschte Delura Stegmayer am rechten Flügel und gab in die Mitte. Und wie weiland gegen Polen rutsche Neuville hinein und traf zum 2:1. Wolfsburg war klar überlegen gewesen und stand zur Pause doch ziemlich dumm da.

Die Geschichte des zweiten Durchgangs war schnell erzählt. Gladbach war in der bequemeren Lage und tastete sich in aller Bierruhe nach vorn. Was Thijs (54.) und Kahe (56.) vergaben, war nicht wirklich fahrlässig, denn Wolfsburg hatte sich noch immer nicht vom Doppelschlag erholt und kam offensiv kaum zur Geltung. Als die Gäste dann doch wieder besser ins Spiel fanden, reagierte die Borussia entsprechend und stellte den Strafraum zu. Was blieb, waren hohe Bälle, die Keller aber weder in Gefahr bringen konnten noch von großem Einfallsreichtum zeugten. Gladbach führte nur hauchdünn, musste um den Heimsieg aber dennoch nicht bangen. Sieben Minuten vor Schluss erzwang Degen dann die Entscheidung. Gerade erst eingewechselt nahm der Schweizer Kahes Zuspiel gekonnt mit der Brust an und donnerte den Ball aus acht Metern unhaltbar ein. Wolfsburgs Pleite war am Ende so beugsam wie sie zu Beginn des Spiels nicht denkbar schien. Äußerst glücklich hatte Gladbach die Führung zwar gedreht; was aber danach von den Wölfen kam, war noch harmloser als die Auswärtsspiele der Borussia.

Maik Großmann

Fantastisch. Es ist Wahnsinn, Argentinien mit 4:0 zu besiegen. Ein solches Ergebnis ist kaum zu beschreiben. Ich glaube, in Deutschland bebt gerade die Erde, und so muss das auch gefeiert werden.

— Thomas Müller nach dem WM-Viertelfinale Argentinien - Deutschland (0:4).