Bundesliga 2006/2007 - 9. Spieltag - Fr., 27.10.2006 - 20:30 Uhr
1:6
HZ - 0 : 3

Klopps Konzept pulverisiert

Nach 795 torlosen Minuten zweimal erfolgreich: Miroslav Klose

Nach 795 torlosen Minuten zweimal erfolgreich: Miroslav Klose

Nach 795 torlosen Minuten zweimal erfolgreich: Miroslav Klose

Vor der Partie ließ TV-Fachkraft und FSV-Coach Jürgen Klopp verlauten, dass er ein Konzept habe, mit dem die Bremer ihre Schwierigkeiten bekommen würden. Nach mutigen Ansätzen in den ersten Spielminuten machte der Tabellenführer allerdings Ernst und zerpflückte alle Mainzer Ambitionen mit einer spektakulär effektiven Leistung.

Ein knappe Viertelstunde boten die Hausherren dem Favoriten Paroli. Es gelang ihnen bis dahin größtenteils, die noch zaghaften Offensivbemühungen der Hanseaten zu unterbinden und hatten durch Amri (12.) sowie Szabics (16.) auch zwei interessante Möglichkeiten. Bei der zweiten Torchance des FSV stand es allerdings bereits 0:1, denn der Aufbau einer Abseitsfalle vor der Hütte von Keeper Wache ging erstmals (und später noch öfter) total in die Hose. Ein Steilpass von Hunt nach Fehlpass von Amri auf Klose öffnete das Mainzer Deckungsgefüge wie ein Schnitt in die Butter und der zuletzt unter Ladehemmung leidende Nationalstürmer legte die Kugel, nachdem er zwei Abwehrspieler plus Torwart stehen gelassen hatte, seelenruhig ins Netz (14.). Als dann sechs Minuten später Naldo kraftvoll das Mittelfeld überbrückt hatte und Klose bediente, leitete dieser perfekt auf seinen Sturmkollegen Hunt weiter, der den Ball nur noch ins leere Tor zu bugsieren brauchte. Der nicht ganz unbekannte Spruch "Drei Mal ist Bremer Recht" wurde bereits eine Minute später einmal mehr mit Leben gefüllt. Über die Stationen Vranjes-Hunt-Klose fand der Ball erneut, wie an der Schnur gezogen, den Weg ins Tor (21.). Klopps Konzept war natürlich längst Makulatur, doch sein Team steckte nicht auf, hatte vor dem Seitenwechsel noch zwei Möglichkeiten durch Feulner, aber auch großes Glück, dass ein reguläres Tor von Diego wegen mutmaßlicher Abseitsstellung nicht gewertet wurde, und dass die Bremer eine Vielzahl an weiteren guten Gelegenheiten ausließen.

Nach der Pause verwaltete Werder so souverän den Vorsprung, dass die Partie längere Zeit ohne Höhepunkte blieb. Geweckt wurde die Mannschaft von der Weser, die sich erkennbar für die nächste Aufgabe in Sofia schonte, durch einen feinen Freistoßtreffer von Azaouagh, bei dem sich Torwart Wiese überraschen ließ (74.). Das Tor zum 1:3 provozierte die umgehende Reaktion des Spitzenreiters. Per Doppelschlag legten Hunt (75., auf Vorlage des im Abseits befindlichen Klose) und Naldo (80., mit einem Kopfball nach Flanke von Diego) zwei weitere Treffer oben drauf. Die Mannschaft der Stunde erhöhte zu guter Letzt durch Diego, der aus 20 Metern traf (89.) sogar noch auf 6:1 und demütigte einen Gegner, der sich zwar viel vorgenommen hatte, aber am Ende vor eigenem Publikum regelrecht vorgeführt wurde.

Ulrich Merk

So dumm können wir doch gar nicht sein, einen 21-Jährigen laufen zu lassen, von dem sich der Verein in Zukunft noch viel erhofft.

— Bochums Präsident Ottokar Wüst über die Vertragsverhandlungen mit Thorsten Legat. Leider verschlief man beim VfL sämtliche Termine und Legat wechselte zu Werder Bremen...