Bundesliga 2007/2008 - 10. Spieltag - Sa., 20.10.2007 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 0 : 0

Diego hatte verschlafen

Kaum war er wach, konnte Hertha ihre Sachen packen:
<br>Diego

Kaum war er wach, konnte Hertha ihre Sachen packen:
Diego

Kaum war er wach, konnte Hertha ihre Sachen packen:
Diego

Eine Stunde lang ärgerte Hertha die Bremer hartnäckig und spielte sich oft genug in die Nähe eines Führungstors. Kaum gab Werder dann aber Gas, waren es die Berliner, die hilflos ruderten und beinah elend ersoffen. Der Klassenunterschied besonders der Offensivabteilungen wurde im Endergebnis glatt unterschlagen.

Wenig überraschend bot Lucien Favre mit Pantelic nur eine Spitze auf und verordnete eine umfassende Spielzerstörung. In einer steifen und unspannenden ersten Halbzeit waren es dennoch eher die Berliner, die einem Torerfolg nah kamen. Besonders der Schwede Grahn war auf der rechten Seite viel unterwegs und war sowohl an Pantelics Direktabnahme (29.) als auch an der Großchance von Gilberto beteiligt, der völlig allein nach einem Konter an den Ball kam, ihn sich sechs Meter vor dem Tor aber durch die Beine laufen ließ (43.). Werder spielte im ersten Abschnitt nicht auffallend schwach, aber reichlich gehemmt und uninspiriert, was zum Teil am übermüdeten Diego lag. Ein Freistoß des Brasilianers (28.) blieb die einzige nennenswerte Tormöglichkeit, da sich Almeida und Sanogo allzu leicht an die Kette legen ließen. Wie sich herausstellen sollte, arbeitete Werder jedoch bewusst bis hierhin im Kraftsparmodus.

Kaum nämlich war das Spielgerät wieder freigegeben, schaltete die Platzelf hoch. Mit einer Kette von Großchancen ließ sich Hertha fast aus dem Stand düpieren, musste Schüsse von Almeida (46.) und Fritz (50.) ertragen, ehe Diego noch an die Latte und Borowski im Nachschuss daneben schoss (51.). Allein Werders Spielmacher machte jetzt den Unterschied aus und war immer für ein Zuckerstückchen gut, wenn er mit dem Ball am Fuß auf Herthas Abwehr zumarschierte. In der 56. Minute dann das angekündigte 1:0, wobei es zunächst die Gäste waren, die sich endlich befreiten und aussichtsreich vor Tim Wiese aufkreuzten. Werder aber fing das Leder ab und schlug zurück wie der Blitz; Diegos Traumpass erreichte Almeida, der allein vor dem Tor die richtige Ruhe bewahrte (57.). Was dann geschah, kam völlig überraschend, denn dank eines tollen Hebers von Ebert stand plötzlich Gilberto frei vor Wiese und ließ den Bremer Schlussmann mit einem zweiten Lupfer nicht souverän aussehen – 1:1 (61.). Noch weniger als die Hertha aber war Werder um eine Antwort verlegen und ging noch vom Anstoß weg erneut in Führung, weil Almeida und Rosenberg die gesamte Abwehr mit einem Kopfballdoppelpass narrten. Aus spitzem Winkel traf der Schwede schließlich ins Tor (62.). Ein letztes Mal schnappte die Alte Dame noch nach Luft, kam durch Gilberto noch zu einer guten Chance, doch als der eingewechselte Andreasen dann auf 3:1 erhöhte (75.), drohte eher sogar ein Debakel. Diego und Rosenberg vergaben leichtfertig weitere Chancen, was Okoronkwo in der Schlussminute noch mit dem 3:2 bestrafen konnte. Der Gedanke an ein Remis kam allerdings keine Sekunde lang mehr auf.

Maik Großmann

Beide Siege geben drei Punkte.

— Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß auf die Frage, welcher Sieg für ihn bedeutsamer sei, das 4:1 gegen seinen Ex-Club FC Bayern München oder das 3:0 bei seinem Ex-Club Hertha BSC.