Bundesliga 2007/2008 - 13. Spieltag - Sa., 10.11.2007 - 15:30 Uhr
3:1
HZ - 3 : 0

Meister führte Tabellenführer vor

Traf aus 20 Metern: Yildiray Bastürk

Traf aus 20 Metern: Yildiray Bastürk

Traf aus 20 Metern: Yildiray Bastürk

Die 0:2-Niederlage beim VfB Stuttgart im April 2007 bedeutete für die Münchener das Ende der Träume von der Champions-League-Teilnahme in der laufenden Saison und den Startschuss für eine beispiellose Sommereinkaufstour. Sieben Monate später wollte sich die runderneuerte Bayern-Auswahl gegen eine in dieser Spielzeit bislang meist schwache VfB-Mannschaft für die Schmach von einst revanchieren. Aber die Schwaben fanden an diesem Nachmittag zu ihrer Meisterform aus der Vorsaison zurück, während ihr Kontrahent die bislang schlechteste Saisonleistung ablieferte.

Nicht einmal 48 Stunden nach dem Europapokalspiel gegen die Bolton Wanderers (2:2) mussten die Bayern in Stuttgart antreten. Als einziger Gewinner des Spiels gegen die Engländer, durfte sich Stürmer Lukas Podolski fühlen. Dank seiner beiden Treffer, ließ ihn Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld auch gegen die Schwaben von Anfang an auflaufen. Allerdings blieb er, genauso wie die meisten seiner Mitspieler, wirkungslos. Auch der Mut des Trainers, dem jungen Toni Kroos die erste Chance in der Startformation zu geben, wurde nicht belohnt. Er wirkte auf seiner Position im linken Mittelfeld verloren. Aggressive und kombinationssichere Stuttgarter bestraften die schwache Leistung der Münchener schon nach zehn Minuten. Eine Magnin-Flanke unterlief Demichelis, statt dessen beförderte sein Gegenspieler Gomez den Ball mit seinem Bauch ins Tor. Die Bayern brauchten lange, um für den Gegenschlag auszuholen. Währenddessen gelang dem Meister sogar der zweite Treffer. Nach Zuspiel von Hilbert, fand Bastürks Schuss aus 20 Metern den Weg ins Tor (30.). Zwei Minuten später zappelte der Ball im Stuttgarter Netz. Jedoch verwehrte das Schiedsrichtergespann dem Kopfballtor von Toni die Anerkennung, da ein angebliches Foul des Italieners gegen Meira vorlag. Das Pech blieb dem Rekordmeister in den anschließenden Minuten treu. Nachdem Zé Roberto an Schäfer scheiterte (36.) und Ribery die Kugel knapp am linken Pfosten vorbei schoss (38.), gelang den nun auf Kontermöglichkeiten lauernden Cannstädtern gleich bei ihrem ersten schnellen Gegenangriff die Vorentscheidung. Allerdings unter reger Mithilfe der bayerischen Abwehrspieler, die den Stuttgartern beim Kombinieren nur staunend zuguckten. Cacaus Zuspiel per Fallrückzieher leitete Hilbert auf den in der Mitte frei stehenden Gomez weiter, und der Nationalstürmer brauchte zum Torerfolg nur noch seinen Fuß hinzuhalten (42.).

In der zweiten Halbzeit wollten die Münchener die Niederlage in Grenzen halten. Da der VfB schon nach der 2:0-Führung die Schlagzahl gedrosselt hatte, gelang das der Hitzfeld-Truppe auch. Dagegen waren sie in der Offensive weiterhin harmlos. Dem Anschlusstreffer nahe kam Luca Toni, der aus kurzer Distanz an VfB-Schlussmann Schäfer scheiterte. Knapp 40 Minuten später gelang dem Italiener doch noch sein angestrebtes Erfolgserlebnis. Ein Zeitpunkt indes, zu dem die Partie für seine Mannschaft im Prinzip gelaufen war. Kloses Schuss war zuvor noch an den Pfosten geklatscht, Toni staubte die Kugel dann ab (85.). Ohne Verluste überstand der Rekordmeister die zweite Halbzeit zudem nicht. Lucio sah, wegen eines Ellbogenschlages gegen Magnin, die Rote Karte (70.). Während es in den vergangenen Spielen noch an der Chancenverwertung lag, dass die Münchener Punktverluste hinnehmen mussten, versagten sie an diesem Nachmittag in (fast) allen Bereichen.

Senthuran Sivananda

Ihr Pseudo-Wissen ist hier nicht gefragt.

— Günter Theodor Netzer zu Gerhard Delling über seine Rolle bei der WM 1974.