Bundesliga 2007/2008 - 14. Spieltag - Sa., 24.11.2007 - 15:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 0

Das glückliche Klasnic-Comeback

Zurück im Bundesligaalltag: Ivan Klasnic

Zurück im Bundesligaalltag: Ivan Klasnic

Zurück im Bundesligaalltag: Ivan Klasnic

Nachdem das Hauptaugenmerk der vergangenen Bremer Trainingswoche auf einer Boxeinlage zwischen Carlos Alberto und Sanogo lag, kehrte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf mit einem, typisch norddeutschen, trockenen 2:0-Auswärtssieg in den Alltag zurück. Im vereinseigenen Abseits saßen derweil die beiden Heißsporne ihre Disziplinarmaßnahmen ab, während dafür zwei andere Bremer die ganz eigene Geschichte dieses ursprünglich gewöhnlichen Bundesligaspiels schrieben.

Fast ein Jahr war vergangen, da Werders Ivan Klasnic seine letzten Bundesliga-Minuten absolviert hatte. Das war am 17. Dezember 2006 gegen Wolfsburg gewesen. Mit der erfolgreich transplantierten, zweiten neuen Niere kehrte er an diesem Samstag seinem ewig langen Leidensweg den Rücken. Dem pathetischen Grundton seines Comebacks hätte er die ganz besondere Fußnote verpassen können, wenn Cottbus Schlussmann Gerhard Tremmel gegen den Kroaten in der fünften Minute aus Nahdistanz nicht die Oberhand behalten hätte. Energie erstickte den Bremer Vorwärtsgang erfolgreich im Keim, einzig Naldos Lattengeschoss per Freistoß verursachte einen minimalen Kratzer am Bollwerk des Tabellenschlusslichtes. Vielmehr brachte das unparteiische Entscheidungsgespann die Prasnikar-Elf um ihren Paukenschlag vor der Halbzeit, als da Silvas Abstauber aus vermeintlicher Abseitsstellung die Anerkennung versagt blieb (20.). Daniel Ziebig traf später lediglich das Gebälk (43.).

Zu allem Lausitzer Übel bekam Werder den wohl Spiel entscheidenden Pfiff der Partie, nachdem Schiedsrichter Gräfe nach Cvitanovics Materialtest der sensibelsten Sorte an Rosenbergs Hemd seine Hand in Richtung Elfmeterpunkt streckte. Diego versenkte den Ball nach einer knappen Stunde ohne mit nur einer Wimper zu zucken im linken Dreiangel. Der für Klasnic eingewechselte John Mosquera besorgte mit seiner (wahrscheinlich) verunglückten Flanke, die überraschend im langen Eck einschlug, das dann doch etwas schmeichelhaft deutliche Endresultat (83.). Werder blieb somit lechzender Bayern-Verfolger Nummer eins, wohingegen aufopferungsvolle Lausitzer, unbelohnt für die eigene Leistung, die Rote Laterne der Bundesliga fest in den Händen hielten. Ein eigentlich zu nüchternes Fazit bei all den menschlichen Zügen des Spiels.

Maximilian Hendel

Und jetzt gehst du mal ne Runde pennen. Am Sonntag im Finale kann alles passieren.

— Volker Struth, Berater von Mario Götze, berichtet in ,,Meine Spielzüge" über das WM-Halbfinale 2014. Ein Prophet...