Bundesliga 2007/2008 - 23. Spieltag - Fr., 07.03.2008 - 20:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Herthas Serie hielt

Für ein paar Sekunden vom Platz gestellt: Torschütze Marko Pantelic

Für ein paar Sekunden vom Platz gestellt: Torschütze Marko Pantelic

Für ein paar Sekunden vom Platz gestellt: Torschütze Marko Pantelic

Trotz ihres ersten Gegentores nach 364 Minuten blieb die Alte Dame auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen und entführte ein verdientes 1:1. Das ereignisarme und teils unansehnliche Flutlichtspiel war im Wesentlichen geprägt vom brotlosen Dortmunder Anrennen. Für die größte Aufregung sorgte noch der Schiedsrichter.

Die fast 70.000 Zuschauer warteten lange Zeit vergeblich auf bejubelnswerte Szenen. Dortmund war zwar offensiv aufgestellt, spielte ob vieler Verletzten allerdings nicht gerade flüssig und setzte die mauernden Gäste eher schlecht als recht unter Druck. Als es in der 18. Spielminute endlich einmal gefährlich wurde, war es kein Borusse, sondern Herthas Marko Pantelic, der den Stillstand unterbrach und Marc Ziegler mit einem Schuss aus spitzem Winkel prüfte. Eine Viertelstunde später rückte auch Hertha-Torhüter Drobny endlich auf den Plan und klatschte einen Kopfball von BVB-Kapitän Christian Wörns, der zur Vertretung Robert Kovacs sein Reservistendasein unterbrach, zur Ecke ab. Trotzdem: Dortmunds spielte langweilig, einfallslos und viel zu wenig impulsiv, um ein Führungstor auch nur erahnen zu lassen. Mit dem Pausenpfiff passierte es aber dennoch. Nach einer Flanke das Südafrikaners Delron Buckley konnte Nationalspieler Sebastian Kehl die Kugel mit einem entschlossenen Kopfball im Tor der Gäste unterbringen (45.).

Lange hielt sich die Freude allerdings nicht, da die Gäste überhaupt nicht viel tun mussten, um den Gleichstand alsbald wieder herzustellen. Gleich nach Wiederanpfiff nutzte Pantelic einen Blackout der BVB-Abwehr und traf auf van Bergens Zuspiel mit einem platzierten Flachschuss zum 1:1-Ausgleich (50.). „Wir kommen in der Tabelle nicht von der Stelle“, hörte man Thomas Doll nach dem Spiel sagen. Was er meinte, zeigte sich in der üppigen Restspielzeit allzu deutlich. Einzig durch Standards blieb der BVB gefährlich, etwa durch Freistöße des bemühten Mladen Petric. Zumal die Berliner Wand sich weiterhin nicht öffnete, lief sich die Heimelf aber immer wieder nur die Nase blutig und lud den Hauptstadtklub außerdem mit etlichen Fehlpässen zu gefährlichen Kontern ein; Skacel (58.) und Raffael (67.) hatten die durchaus mögliche Gästeführung auf dem Fuß. Ohne echte Dortmunder Chance ging das lahme Spiel so schließlich zu Ende und wäre kaum über Nacht in Erinnerung geblieben, hätte nicht Babak Rafati für ein unfreiwilliges Highlight gesorgt. Nach einem Missverständnis mit den Kollegen zeigte er dem völlig perplexen Pantelic zunächst die Rote Karte, um anschließend nach langer Beratung mit seinen Helfern die Entscheidung zu annullieren und statt dessen Hertha-Coach Favre auf die Tribüne zu verbannen. „Es gab ein Signal von meinem Assistenten, der mir meldete, dass er angefasst worden sei. Aber es war der Trainer und nicht der Spieler. Zum Glück ist im Grunde nichts passiert. Wir sahen dabei aber natürlich nicht gut aus“, erklärte sich der Referee.

Benjamin Apitius

Eines Tages sagt Uli Hoeneß: Otto, das Training macht jetzt der Augenthaler. Du kannst schon mal die Wand streichen.

— TV-Lästermaul Harald Schmidt über Otto Rehhagel beim FC Bayern.