Bundesliga 2007/2008 - 29. Spieltag - Mi., 16.04.2008 - 20:00 Uhr
1:3
HZ - 0 : 2

Nahtlos angeknüpft

Erst Torschütze, dann Vorbereiter: 
<br>Arnold Bruggink

Erst Torschütze, dann Vorbereiter:
Arnold Bruggink

Erst Torschütze, dann Vorbereiter:
Arnold Bruggink

Drei Tage nach dem 0:5-Debakel gegen den FC Bayern wollte die Borussia Wiedergutmachung betreiben und Selbstvertrauen für das DFB-Pokal-Endspiel tanken. Stattdessen bewarb sie sich in der ersten Hälfte für einen weiteren Abschuss, um nach dem Wechsel wenigstens 20 Minuten lang ordentlich zu spielen.

Weil die Dortmunder genau da weitermachten, wo sie in München aufgehört hatten, entwickelte sich ein einseitiger erster Durchgang. Das erste Ausrufezeichen setzte der von Bruggink ins Spiel gebrachte Szabolcs Huszti, der sich mit einem Versuch aus spitzem Winkel dem debütierenden BVB-Keeper Marcel Höttecke geschlagen geben musste (12.). Sechs Minuten später sah der 20-jährige Amateurspieler, der nach Verletzungen von Ziegler und Weidenfeller überraschend den Vorzug vor Alexander Bade erhalten hatte, das nächste Geschoss auf seinen Kasten zufliegen – Brugginks Freistoß zischte jedoch knapp am Pfosten vorbei. Anders als die überzeugenden Hannoveraner war die leblose Heimelf von einer echten Torchance meilenweit entfernt. Kurz vor der Pause gesellten sich zu der eklatanten Offensivschwäche auch noch haarsträubende Stellungsfehler in der Abwehr. Der erste Nutznießer war Mittelfeldmann Arnold Bruggink, dessen als Flanke gedachter Standard von der linken Seite an Freund und Feind vorbei ins lange Eck segelte (38.). 180 Sekunden darauf freute sich dann Frank Fahrenhorst, der wenige Minuten zuvor für den Gelb-Rot-gefährdeten Vinicius eingewechselt worden war, über seine Freiheiten im Strafraum und nickte im Anschluss an eine Huszti-Ecke aus kurzer Entfernung zum 0:2-Pausenstand ein.

Auch nach dem Seitentausch waren die 96er zunächst die deutlich stabilere und zielstrebigere Mannschaft. So hätte Fahrenhorst, der nach einem Freistoß von Stajner mit dem Kopf am glänzend reagierenden Höttecker scheiterte, die Angelegenheit in der 55. Minute endgültig klären können. Stattdessen streiften die Schwarz-Gelben ihre Verunsicherung allmählich ab und kamen durch Alexander Frei, der 28 Sekunden nach seiner Hereinnahme aus sieben Metern ein Zuspiel von Kringe nutzte, zum Anschlusstreffer (65.) – trotz ihrer insgesamt erschreckenden Vorstellung waren die Borussen plötzlich wieder im Rennen. Das Doll-Team steuerte nun konsequent das gegnerische Gehäuse an, blieb aber immer wieder in der gut abgestimmten Hintermannschaft der Gäste stecken. Sobald die Hannoveraner den Ball abgefangen hatten, fuhren sie blitzschnelle Konter. Einer dieser Gegenstöße führte elf Minuten vor dem Ende zur Entscheidung: Bruggink spielte einen hohen Pass auf Huszti, der die Kugel stark annahm, in den Fünf-Meter-Raum eindrang und die Aktion mit einem Schuss in die rechte Ecke abschloss. Mit dem 3:1-Erfolg endete für die Niedersachsen eine fast fünfmonatige Periode ohne Auswärtssieg.

Christian Brackhagen

Er sollte sich vor allem mal Gedanken machen, warum ihn bislang in der Bundeslig jeder gefeuert hat.

— Winfried Schäfer über Bayern Münchens Meistertrainer Pal Csernai.