Kuranyis Tag

Den Kuranyi in seinem Lauf hielt weder Energie noch Cottbus auf: Kevin Kuranyi
Die Ausbeute von fünf Auswärtssiegen relativierte den vermeintlich harten Faktor "Heimvorteil", was speziell der MSV Duisburg zu spüren bekam. Die Zebras waren indes nicht das einzige Kellerkind, dem der 29. Spieltag wenig Freude bereitete. Kevin Kuranyi schoss doppelt so viele Tore wie die fünf abstiegsgefährdetsten Klubs zusammen.

Stuttgart zog dem Club sehr früh den Zahn. Nach Meiras Kopfballtreffer zum 3:0 (32.) hätte die Partie getrost abgebrochen werden können, derart paralysiert schlichen die Franken über den Platz. Ein, in diesem Fall rettender Wolkenbruch, lag jedoch nicht in der Luft. „So, wie wir uns heute präsentiert haben, das geht überhaupt nicht“, schimpfte Trainer Thomas von Heesen. „Unsere Spieler machen Fehler, die man in der E-Jugend nicht macht.“ Das Ergebnis verstärkte Nürnbergs Sorgen erheblich, nun würde selbst ein Sieg aus dem Nachholspiel nicht ausreichen, aus den Abstiegsrängen zu springen. Stuttgart indes schob sich an Leverkusen vorbei und blieb in Reichweite des dritten Platzes. Bayer hatte in Bielefeld einen saftlosen Auftritt mit einer 0:1-Niederlage bezahlt. Der Hamburger SV (0:0 in Berlin) rückte in der Tabelle einen Platz hoch - musste aber in der Konkurrenz um einen Champions-League-Rang einen Rückschlag hinnehmen, da Schalke und Bremen siegten. Die Königsblauen schüttelten das 1:5-Debakel aus Bremen nebst der daraus resultierenden Trainerentlassung Mirko Slomkas mit einem 5:0-Kantersieg gegen Cottbus ab. Kevin Kuranyi gönnte sich bei dieser Veranstaltung das Vergnügen seines ersten Bundesliga-Viererpacks; im Trikot der Stuttgarter hatte er es seinerzeit „nur“ zu drei Dreierpacks gebracht. Werder sackte seine drei Punkte durch einen 2:1-Arbeitssieg bei Hansa Rostock ein. Der enteilte Spitzenreiter aus München gewann nach einem spannenden Schlagabtausch in Frankfurt mit 3:1. Chancenlos war die Eintracht gegen den FC Bayern zwar nicht, hatte aber keinen Luca Toni (zwei Treffer) in ihren Reihen.

Wolfsburg strauchelte auf dem Weg zu den internationalen Fleischtöpfen über Bochum (0:1). "Ein Sieg wäre für uns heute sehr wichtig gewesen“, trauerte Felix Magath der vergebenen Chance nach. Noch mehr Trauerbeflaggung war in Dortmund angesagt, wo der BVB den Roten aus Hannover ihren ersten Rückrunden-Auswärtsdreier ermöglichte. Karlsruhe hatte eine vergleichbar schlechte Rückserie wie die 96er hingelegt. Auch die Badener beendeten ihre Auswärtsflaute und taten damit dem MSV Duisburg sehr weh. „Wir kämpfen bis zum 34. Spieltag. Erst dann ist es zu Ende“, sprach Rudi Bommer enttäuscht nach der erneuten 0:1-Heimpleite im Abstiegskampf, die die überraschenden Auswärtserfolge in Bremen und Hamburg entwertete. Von der kollektiven Misserfolgsserie der Kellerkinder war lediglich Bielefeld ausgenommen. „Heute hat einfach alles gepasst und wir hatten ein fantastisches Publikum im Rücken“, hatte sich Arminen Coach Michael Frontzeck über den Sieg gegen Leverkusen gefreut. Die Ergebnisse aus den anderen Stadien passten an diesem Spieltag ebenfalls für die Ostwestfalen.

André Schulin

Bundesliga
- 29. Spieltag

Dienstag, 15.04.2008
1:176'
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
0:188'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 18100 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:031'
2:038'
3:041'
4:059'
5:080'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60000 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
Mittwoch, 16.04.2008
1:029'
1:274'
1:386'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:051'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 19400 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
1:04'
2:013'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 45000 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:265'
1:379'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 61400 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
0:181'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )

Ich kann nicht jeden, der nicht spielt, nuckeln und ihn schaukeln.

— Reiner Calmund über Stürmer Erik Meijer, der einen Stammplatz forderte