Absprung verpasst

Bewährte sich im Wolfsburger Gehäuse: Diego Benaglio
Eine vermeintliche Vorentscheidung im Titelkampf blieb aus, da der FC Bayern sich mit nur einem Punkt zufrieden geben muste. Duisburg landete in Bielefeld einen Auswärtssieg und gab die Rote Laterne ab. Wolfsburg und die Hertha fabrizierten die erste Nullnummer der Rückserie.

Unter der Woche konnten die Bayern ihre Torchancen im Uefa-Cup-Spiel gegen Aberdeen noch in einen hohen Sieg umwandeln (5:1), gegen den Hamburger SV hatte es der Tabellenführer schwerer und vergab im Sonntagsspiel die Gelegenheit, sich im Titelkampf noch deutlicher abzusetzen. Am Vortag hatte die Konkurrenz Tiefschläge erlitten: Werder Bremen verlor in Frankfurt Punkte und Spielmacher Diego (Rot wegen Schubser gegen Kyrgiakos); die Schalker - ohnehin schon fern der Spitze - unterlagen in Leverkusen. „Es ist ärgerlich, dass wir zwei Punkte verloren haben“, ordnete Ottmar Hitzfeld die 1:1-Punkteteilung richtig ein. Zudem kassierten auch die Bayern einen Platzverweis (Gelb-Rot für van Bommel). Für die Spannung in der Liga war Bayerns Remis allerdings förderlich. Bayer Leverkusen kehrte in die Champions-League-Ränge zurück (Platz drei), da Manuel Friedrichs über den Spann gerutschte Flanke zum 1:0-Siegtreffer im Schalker Kasten einschlug. Hitzig ging es auf den Rängen zu, als der Karlsruher SC zum baden-württembergischen Duell beim VfB Stuttgart antrat. Das Abfeuern von Leuchtraketen führte gar zu einer Spielunterbrechung; ein Spielfluss in der wenig anspruchsvollen Partie war indes schon vorher kaum zu beobachten. Stuttgarts 3:1-Sieg war ob der Mehrzahl heraus gespielter Torchancen nicht unverdient.

Das größte Verdienst an Wolfsburgs 0:0-Unentschieden gegen die Hertha gebührte VfL-Schlussmann Benaglio, der die erste Rückrunden-Niederlage der Niedersachsen mit starken Reflexen abwendete. Der Ex-Wolfsburger Diego Klimowicz schob mit seinem Treffer gegen Rostock den BVB ein kräftiges Stück ins gesicherte Mittelfeld voran, was auch dem VfL Bochum mittels seines 2:1-Erfolges über Hannover 96 gelang. Aus dem Kreis der meist gefährdeten Mannschaften hatte nur der MSV Duisburg Anlass zur uneingeschränkten Freude. „Die Leistungen in der Rückrunde stimmen mich zuversichtlich. Wir sind wieder da“, durfte Rudi Bommer frohlocken: Im Sechs-Punkte-Spiel bei Arminia Bielefeld gelang den bis dato in der Rückrunde unglücklichen Zebras der erste Dreier (2:0), mit dem die Weitergabe der Roten Laterne an den punktgleichen FC Energie Cottbus verbunden war. Die Lausitzer waren ebenfalls in einen „Kellergipfel“ verstrickt. Der postwendende Ausgleich Sörensens nach der Nürnberger Führung durch Engelhardt war wohl der Schlüssel zur 1:1-Punkteteilung beim Club, der bereits das siebte Heimspiel ohne Sieg beendete.

André Schulin

Bundesliga
- 21. Spieltag

Freitag, 22.02.2008
1:147'
2:152'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 19900 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Samstag, 23.02.2008
1:085'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
1:05'
2:026'
2:181'
3:188'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 55000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 70700 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:248'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 19200 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
Sonntag, 24.02.2008
0:160'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:159'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 40900 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees

Dass mein Gegenspieler mich umgestoßen und am Torschuss gehindert hat, hab ich ja noch wegstecken können, aber als er mich obendrein noch einen 'Pardon' geheißen hat, habe ich die Nerven verloren und nachgetreten.

— Dietmar Hamann wegen einer Tätlichkeit vor dem Sportgericht