Bundesliga 2007/2008 - 29. Spieltag - Mi., 16.04.2008 - 20:00 Uhr
3:0
HZ - 3 : 0

Tiefschlag statt Befreiung

Sprang für den verletzten Gomez mehr als erfolgreich in die Bresche:
<br>Cacau

Sprang für den verletzten Gomez mehr als erfolgreich in die Bresche:
Cacau

Sprang für den verletzten Gomez mehr als erfolgreich in die Bresche:
Cacau

Der Regen schüttete auch ins Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion, aber diesmal hätten sich die Nürnberger einen Spielabbruch gern gewünscht. Denn die Schwaben nutzten die Fehler der Franken in der Defensive eiskalt aus und entschieden damit die Partie schon sehr früh zu ihren Gunsten. Danach war der Pokalsieger nur noch auf Schadensbegrenzung aus.

Rechtzeitig zum Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub kehrte Stuttgarts Schlussmann Raphael Schäfer nach knapp zweimonatiger Denkpause ins Tor zurück. Dabei hatten die Schwaben einen sicheren Rückhalt gar nicht nötig, denn die VfB-Offensive war von der ersten Minute an tonangebend und profitierte zudem von den vielen Nürnberger Abwehrschwächen. So köpfte Pinola eine Boka-Flanke zu seinem Gegenspieler Cacau, der eigentlich in Blazek seinen Meister fand, dank eines glücklichen Pressschlags den Ball aber doch ins Tor beförderte (4.). Nur acht Minuten später machte der Torhüter seinen kleinen Fehler wieder wett, indem er eine Großchance des Brasilianers vereitelte, wogegen sein Stuttgarter Pendant und Vorgänger im Tor der Clubberer, Raphael Schäfer, erst in der 13. Minute aktiv ins Spielgeschehen eingriff. Schäfers Abwurf leitete einen Konterangriff ein, den da Silva mit einem Flachschuss kalt und unwidersprochen zum 2:0 vollendete. Danach tasteten sich die Nürnberger zumindest etwas ins Spiel hinein, doch waren ihre Angriffsbemühungen viel zu umständlich. Stattdessen sorgten sie mit einem weiteren groben Abwehrfehler persönlich für die niederschmetternd frühe Vorentscheidung: Nach da Silvas Ecke stand VfB-Kapitän Meira im Strafraum sträflich allein gelassen und musste nur noch einnicken (32.). Der Regen hatte zwar inzwischen aufgehört, dafür aber plätscherte das Spiel in der Schlussphase der ersten Halbzeit vor sich hin, weil die Stuttgarter angesichts des beruhigenden Vorsprungs einen Gang zurückschalteten und ihr Gegner nur noch auf Schadensbegrenzung aus war.

Selbst Club-Trainer von Heesen glaubte nicht mehr an einen Punktgewinn, wechselte daher auch die einzige Stoßspitze Charisteas aus und brachte mit Mnari einen defensiven Mittelfeldspieler. Immerhin zeigte sich der Pokalsieger im zweiten Spielabschnitt engagierter; trotzdem blieben die Cannstädter die überlegene Mannschaft und ließen sogar einige gute Chancen für einen höheren Sieg aus. Cacaus Schuss klärte Wolf erst auf der Linie, zudem verletzte sich FCN-Goalie Blazek bei dieser Rettungsaktion und musste ausgewechselt werden (58.). Wenige Minuten später zielte Boka nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (63.). Wenigstens ein einziges Mal sorgten auch die Nürnberger noch für Betrieb vor dem gegnerischen Tor. In der 70. Minute parierte Schäfer Misimovics Schuss; Saenkos anschließender Querpass blieb ohne Abnehmer. Zumindest ein Ehrentreffer wäre verdient gewesen, denn der Pokalsieger zeigte immerhin Moral, nachdem sein Gegner die Einladung zu einem billigen 3:0 dankbar angenommen hatte. Einziger Trost für die Franken war der Umstand, dass, außer Bielefeld, es auch die Konkurrenten im Abstiegskampf nicht besser machten.

Senthuran Sivananda

Mir schmeckt kein Bier mehr.

— Günter ,,Oskar" Siebert, Präsident des FC Schalke 04 und Besitzer einer Bierkneipe, nach einer Niederlage.