Bundesliga 2007/2008 - 5. Spieltag - Sa., 15.09.2007 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Täuschend mühelos

Sein Platzverweis war eindeutig der Knackpunkt:
<br>Marc Pfertzel

Sein Platzverweis war eindeutig der Knackpunkt:
Marc Pfertzel

Sein Platzverweis war eindeutig der Knackpunkt:
Marc Pfertzel

Bochum brachte den Werksklub traditionell in arge Schwierigkeiten und hätte wie in der Vorsaison die Partie auch gewinnen können. Ein Platzverweis gegen die Gäste legte den Hebel aber um. Mit zwei klassischen Standards kam Leverkusen noch zum Sieg und hielt wie selbstverständlich sogar seine Heimweste rein.

In seinen ersten beiden Heimspielen hatte Bayer noch kein Gegentor kassiert, Bochum aber kam als Tabellenzweiter und wollte sich als solcher auch nicht verstecken. Ehe Barnetta eine Friedrich-Flanke meterweit vorbeiköpfte (14.), hatten die Gäste schon dreimal aufs Tor geschossen. Tommy Bechmann war einmal mehr die auffälligste Figur. Der VfL rechnete in der Folge wohl mit Leverkusener Powerplay und fügte sich freiwillig in die Konterrolle. Von der Heimelf aber sah man erstaunlich wenig; Kießling und der Ex-Bochumer Gekas blieben fast dauerhaft auf Tauchstation, auch weil die länderspielmüden Rolfes und Kapitän Schneider keine Vorlagen lieferten. Als sich Bayers latentes Übergewicht nicht verstärken wollte, setzten daher die Gäste wieder einige Nadelstiche, kamen durch Zdebel und Bechmann noch zu einer doppelten Halbchance und schickten Leverkusen insgesamt mit einem unguten Gefühl in die Kabine. Um Bochum etwas anzuhaben, genügte dessen Vorstellung bei weitem noch nicht aus.

Ein zweites Mal erwischte der VfL den wuseligeren Start und ließ den Gastgebern überhaupt keinen Raum. Dann aber zog Bochum sich selbst aus dem Verkehr, denn Marc Pfertzel, der den verletzen Bönig in der Viererkette vertrat, fuhr auf unnötige Weise Bernd Schneider in die Parade und sah vom aufmerksamen Markus Merk die Gelb-Rote Karte (54.). Sofort war Leverkusen hellwach und drängte auf das 1:0. Friedrich köpfte nach einer Ecke noch daneben (59.), wenig später führte die nächste Standardsituation aber bereits zum Ziel. Schneider schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld, den Dabrowski so unglücklich abfälschte, dass Haggui frei zum Kopfball kam und Lastuvka das Tor nicht verhindern konnte (62.). Noch immer schien Bochum nicht wirklich unterlegen, um aber einen Rückstand zu egalisieren, war die Unterzahl eine zu große Last. Per Konter versuchte Bayer das Spiel zu entscheiden, griff nach Fehlversuchen von Schneider (85.) und Vidal (87.) aber doch wieder auf einen ruhenden Ball zurück. Friedrich schoss nach einer Ecke das 2:0 und schnürte den Sack damit zu (89.). Es war nicht mehr als ein Arbeitssieg, mit dem Bayer seinen Heimnimbus wahrte, die Auswirkungen waren dennoch nicht eben klein. Während die Skibbe-Elf von Platz 13 auf den fünften Rang hochschoss, purzelten die tapferen Bochumer bis auf Platz neun.

Maik Großmann

Wir sind da.

— Marco Reus, BVB, nach einem 3:2 gegen RB Leipzig am 32. Spieltag.