Bundesliga 2007/2008 - 6. Spieltag - Fr., 21.09.2007 - 20:30 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Zahnlose Bayern-Jäger

Seine Chancen waren noch die besten:
<br>Ioannis Amanatidis

Seine Chancen waren noch die besten:
Ioannis Amanatidis

Seine Chancen waren noch die besten:
Ioannis Amanatidis

Das Flutlichtspiel begann noch relativ flott. Bochum machte zwar viele Fehler, hielt das Tempo aber angenehm hoch. Als die Hessen dann mehr wollten, konnten sie sich das auch nehmen. Im ewigen Kampf um die Spielkontrolle verloren auch sie aber das Tor immer mehr aus den Augen und willigten einem faden 0:0 dann irgendwann ein.

Friedhelm Funkel musste schon wieder seinen Angriff umbauen, denn Michael Thurk, der gegen den HSV überraschend begonnen hatte, quälte sich mit einem Hexenschuss. Für ihn war Amanatidis wieder dabei. Das Spiel begann recht zerfahren und mit einer plötzlichen Großchance für den VfL, als Bechmann Christoph Dabrowski auf die Reise schickte, dieser sich aber etwas zu weit abdrängen ließ (3.). Frankfurt ließ eine Menge zu, ohne sich aber zu verstecken. Vielmehr schwappten die Angriffe brotlos hin und her, immer wieder unterbrochen durch vorschnelle Abspiele und viel häufiger noch durch überflüssige Fouls. Bis zum Ende des ersten Durchgangs hatten beide Teams diverse Mal losgeschossen, zwingende Möglichkeiten blieben aber rar. Sestak vergab so eine, als er eine scharfe Bönig-Flanke nicht richtig erwischte (18.). Alex Meier scheiterte gleich zweimal, beide Male ebenfalls per Kopf (13./29.). Gefährlicher wirkte bis hierhin die Eintracht, wogegen der aggressivere, aber auch fehlerhaftere VfL Bochum einen ganzen Haufen von Eckbällen zusammentrug (6:0). Einer davon führte zu einer unschönen Szene um Markus Pröll, dem Marcel Maltritz aus Versehen eine Kopfnuss gab und der wie weiland Dieter Hoeneß mit einem blutverschmierten Turban weiterspielte.

Trotz seiner Tapferkeit kam Pröll nicht mehr zurück und wurde durch Oka Nikolov ersetzt, genau wie Markus Weissenberger für den offensiveren Takahara wich. Tatsächlich wagten sich die Hessen nun entschlossener nach vorn, die erste Torchance eröffnete sich aber Bochum; Fuchs scheiterte vom Strafraumeck am neuen Torhüter (49.). Drei Minuten später erwirkte auch Frankfurt endlich eine Ecke, die nichts einbrachte, aber durch die größte Chance des Spiels zustande kam. Amanatidis war es, der kurz vor dem Strafraum angespielt wurde, blitzschnell aus der Drehung abzog und Lastuvka zu einer Teufelstat zwang. Bechmanns Antwort hatte nicht ansatzweise die gleiche Qualität (57.). Ohnehin wirkte Bochum nun reichlich hilflos, während Amanatidis kurz darauf seinen zweiten Warnschuss abließ und aus 20 Metern erneut nur knapp daneben zielte (62.). Streit schloss sich sofort mit einem ähnlichen Kaliber an (66.). Frankfurt schien in dieser Phase die Entscheidung zu suchen und bekam vom VfL dafür auch ausreichend Raum. Ebenso jäh wie er begonnen hatte, ebbte der Sturmlauf jedoch wieder ab und verlor sich im völligen Nichts, wo das Bochumer Spiel schon vorher angelangt war und was die Zuschauer auch entsprechend bekrittelten. Die Angst vor der dritten Niederlage hatte dem Koller-Team dauerhaft im Weg gestanden, während die Gäste eher die Vorstellung von Platz eins zu blockieren schien. Bedingungslos gejagt hatten sie die Bayern jedenfalls nicht.

Maik Großmann

Ich glaube, er ist DIN A4.

— Dragoslav Stepanovic auf die Frage, wie sein neuer Vertrag in Frankfurt aussehe