Bundesliga 2007/2008 - 6. Spieltag - So., 23.09.2007 - 17:00 Uhr
0:3
HZ - 0 : 0

Höchststrafe nach der Pause

Neuerdings ein eiskalter Knipser:
<br>Stefan Kießling

Neuerdings ein eiskalter Knipser:
Stefan Kießling

Neuerdings ein eiskalter Knipser:
Stefan Kießling

Aus einem lebhaften Mittelfeldduell wurde im zweiten Abschnitt plötzlich ein Scheibenschießen, weil Hannover mit dem ersten Gegentor schon zusammenbrach. Bayers Matchwinner hieß wie schon im UEFA-Pokal Stefan Kießling.

Bayer musste kurzfristig auf Bernd Schneider verzichten und begann mit dem Senior Sergej Barbarez. Nicht nur deswegen aber hatte Hannover einen erheblich müderen Gegner erwartet. Das Europapokalspiel gegen Leiria schüttelten die Gäste einfach locker aus den Beinen, hielten sich schon in der Anfangsphase vergnüglich in Hannovers Hälfte auf und vergaben durch Barnetta nach zehn Minuten auch die erste Tormöglichkeit. Die Skibbe-Elf spielte reifer, trotzdem hatte auch das Platzteam an der flotten ersten Hälfte gehörigen Anteil. Hanke (17.) und Stajner (23./29.) kamen zu mittelprächtigen Chancen, während Bayers schärfste Waffe bis hierhin Gekas war. Mit einem Kopfball scheiterte der Grieche nur knapp (26.) und traf per Fuß kaum vier Minuten später sogar den Pfosten. Nach verschlafener Anfangsviertelstunde der Hannoveraner schwappte die Begegnung nun hin und her und gehörte zur Pause schon zur Sorte eines torlosen Remis der besseren Art.

Hatte sich 96 bis dahin noch einigermaßen gleichwertig präsentiert, so fielen die Niedersachsen nach Wiederanpfiff auf rätselhafte Art in sich zusammen. Wie zu Beginn startete Bayer vom Anstoß weg pfiffiger, nutzte im Unterschied zu Hälfte eins seine erste Chance diesmal aber aus. Ein Vidal-Freistoß kam auf Umwegen zu Kießling, der mit einem strammen Flachschuss das 0:1 besorgte (50.). Überraschend war der Spielstand nicht, wohl aber die Art, wie Hannover damit umging. Immer seltener entstand aus dem Mittelfeld heraus Gefahr, völlig leblos hingen besonders die Flügel in der Luft. Wenn sich dann doch einmal eine Torchance ergab, fehlte es an der Zielstrebigkeit. So vergab Huszti frei vor Adler eine ordentliche Ausgleichsmöglichkeit und damit bereits die letzte Gelegenheit, wieder ins Spiel zurückzukehren (64.). Vier Minuten später erhöhte Vidal auf 0:2, ehe Gekas dann vom Elfmeterpunkt gar das 0:3 erzielte, nachdem Enke ihn von den Beinen geholt hatte (74.). Um Hannover wurde es anschließend still, während Michael Skibbe seine wichtigsten Kräfte lieber schonte, anstatt einem durchaus möglichen weiteren Tor nachzujagen. Völlig verdient nahm sich Bayer alle Punkte, weil es klüger und überraschender aufgetreten war und Hannover in den wichtigen Momenten nichts hatte durchgehen lassen. Aufgrund der ausgeglichenen ersten Halbzeit schien die Strafe für 96 aber um ein Tor zu hoch.

Maik Großmann

Wenn du dem Frantisek Straka sagst: Friss den Gegner auf, dann schluckt der Knoblauch und frisst ihn auf.

— Uwe Reinders, Trainer von Hansa Rostock.