Bundesliga 2007/2008 - 9. Spieltag - Sa., 06.10.2007 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Alle Joker ausgespielt

Mit besseren Nerven als Marcelinho:
<br>Edin Dzeko

Mit besseren Nerven als Marcelinho:
Edin Dzeko

Mit besseren Nerven als Marcelinho:
Edin Dzeko

Eigentlich das komplette Spiel bissen sich die Wölfe an Rostocks Abwehrmauer die Zähne aus, vergaben durch Marcelinho sogar einen Strafstoß. Wenigstens Felix Magath bewies dann aber ein gutes Gespür und wechselte zwei Heilsbringer ein. Noch in der vorletzten Minute verlor Rostock den schon sicheren Punkt.

Mit dem 2:2 in Hamburg hatte Wolfsburg hohe Erwartungen auf den ersten Heimsieg geweckt. Hansa war allerdings kein Gegner, den man aus vollen Rohren beschießen konnte, präsentierte sich mit lückenloser Verteidigung sowie einem in drei Siegen hintereinander bestens gesundeten Selbstvertrauen. Erst Mitte des Durchgangs erzwang der VfL zumindest ein Übergewicht, schien von guten Chancen nicht allzu weit entfernt. Schon einmal musste Wächter auch aufmerksam parieren (38.), ehe er zum großen Showdown gebeten wurde: Völlig überraschend zeigte Herbert Fandel auf den Punkt, als Orestes von Grafite gestoßen wurde und den Ball an die Hand geköpft bekam. Marcelinho lief an und schoss in keiner Weise schwach – Wächters Teufelstat aber verhinderte den Einschlag und sicherte den Gästen zum Seitenwechsel ein wohl verdientes Remis.

Auch der zweite Abschnitt wurde in den wenigsten Momenten interessant, zumal Rostock an wirksamen Gegenstößen auffallend wenig Interesse zeigte. Als Agali ein hohes Zuspiel gut auf Hähnge ablegte, war dieser zu überrascht, um die Weitergabe zu verarbeiten. Zwischen Abwehr und Mittelfeld klaffte ein riesiges Rostocker Loch, weil die Männer aus der Mitte zum Großteil hinten eingebunden waren. Alle Augen waren daher auf die Wölfe gerichtet, doch die taten sich mit der Bürde schwer, allen voran Marcelinho. Als Felix Magath den Brasilianer kurz vor dem Ende runterholte, schien dieser Wechsel wie eine Strafe. Tatsächlich aber hatte der Teamchef sich etwas dabei gedacht, denn Nachfolger Munteanu legte den Hebel noch um. Mit einem der letzten Angriffe passte der Ex-Cottbuser steil in den Strafraum, wo sich der schon zuvor eingetauschte Dzeko das Leder zurecht legte und steil aus dem Halbfeld ins lange Eck bugsierte (89.). Mit Gegenangriffen fing Rostock gar nicht mehr an, so offensichtlich war die Strategie der Gäste gescheitert. Umso bitterer, dass das anvisierte Unentschieden durchaus verdient gewesen wäre.

Maik Großmann

Mannschaften gibt es, die wollen das Beste. Bayern aber will einfach alles.

— Gustl Bayrhammer (1922 - 1993), Münchner Volksschauspieler.