Bundesliga 2008/2009 - 15. Spieltag - Sa., 29.11.2008 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 3 : 0

KSC erwachte zu spät

Blieb trotz allem als Matchwinner übrig:
<br>Mike Hanke

Blieb trotz allem als Matchwinner übrig:
Mike Hanke

Blieb trotz allem als Matchwinner übrig:
Mike Hanke

Nicht viel hätte gefehlt, und Karlsruhe hätte sein Kunststück vom Heimspiel gegen Bayer wiederholt. Trotz tapferer Aufholjagd unterlagen die Badener am Ende aber doch und machten damit nicht wieder wett, was ein anfangs bärenstarkes Hannover ihnen im ersten Durchgang antat. Zur Strafe gab es obendrein noch die Rote Laterne.

Gegenüber sechs Karlsruher Pleiten aus den letzten sieben Spielen war der Druck auf den Niedersachsen angesichts eines einzigen Sieges seit Ende September kaum kleiner – anders als die Gäste aber kam 96 damit anfangs gut zurecht. Nach von beiden Seiten ängstlichem Beginn erlaubte sich Staffeldt einen ersten größeren Fehler, den die Heimelf wiederum erstaunlich kaltschnäuzig nutzte: Balitsch passte zu Hanke, der damit frei vor Markus Miller zum Schuss kam und so mit der ersten Torchance sofort das 1:0 markierte (12.). Eher überraschend stand der Ex-Nationalspieler neben Forssell überhaupt auf dem Platz. Mit dem ersten Saisontor im Rücken blühte er umso mehr daraufhin auf und schenkte einem nun heillos überforderten KSC direkt auch noch das 2:0 ein, nachdem Huszti per Kopf blendend aufgelegt hatte (18.). Hannover kam nun spürbar zu Kräften, bekam nach langen Wochen auch erstmals wieder Zuspruch von den eigenen Fans. Binnen einer Minute scheiterte erst Balitsch mit einem Kopfball an Miller und traf dann auch noch Huszti mit einem Distanzschuss den Pfosten. Absolut verdient fiel insofern noch das 3:0 (44.), ebenfalls erzielt von einem Sorgenkind, nämlich Mikael Forssell, der völlig ungedeckt im Strafraum zum Schuss kam und kaum anders konnte, als die Gäste noch weiter zu zermürben. Was diese bis hierhin leisteten, war mit abstiegsreif noch gnädig umschrieben und führte sie nicht von ungefähr am Ende des Abends gar auf den allerletzten Platz.

Einzig ein frühes Anschlusstor konnte den Befreiungsschlag der Roten nun noch gefährden. Genau das zu vermeiden, aber brachten sie nicht fertig. Gerade zwei Minuten waren wieder gespielt, als Mutzel sich im Strafraum an Fahrenhorst vorbeischlich und dankbar fiel, als dieser ihm sein langes Bein entgegenstreckte. Da Silva verwandelte sicher und mischte die Karten damit neu. Wie auf Knopfdruck nämlich stürmten die Gäste, die schon gegen Leverkusen aus einem 0:3 noch ein 3:3 gemacht hatten, nun los und übersprangen auf dem Weg zu einer besseren Leistung gleich mehrere Level auf einmal, wogegen 96 seine soeben erst zurückerlangte Sicherheit direkt wieder verlor. Dass das 3:2 erst spät fiel, nämlich durch einen Tunnelschuss von Stindl drei Minuten vor Schluss, war Hannovers großes Glück. Weit bessere Chancen hatten die Gäste bis hierhin vergeben, als Mutzel (57.), da Silva (75.) und auch zweimal besagter Stindl (55./70.) teils haarscharf den Kasten verfehlten. Auch nach dem zweiten Einschlag fanden die Niedersachsen ihre Ordnung indes nicht wieder und hatten es letztlich Torwart Fromlowitz zu danken, der noch in der Nachspielzeit gegen Kennedy prächtig parierte, dass die längst abgehakte Partie nicht doch noch in einer Enttäuschung endete. So schwach wie der KSC in Abschnitt eins präsentierten sich die Niedersachsen wiederum nie und siegten daher insgesamt auch noch immer verdient.

Maik Großmann

Ja, morgen geht die Saison beim FC Bayern los.

— Klaus Augenthaler zur Frage, wie er sich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 fühlt.